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Wenn plötzlich die Polizei an deine Tür klopft

liegt das zum einen daran, dass wir hier keine Klingeln haben und zum anderen an der Art, wie hier Knöllchen gehandhabt werden.

Die Vorgeschichte ist diese: Vor etwa zwei Wochen waren wir bei der Post und ich habe ein Einschreiben entgegengenommen. Darin befand sich ein Knöllchen von unserer Rückfahrt aus Deutschland. 20 km zu schnell und 50 € Strafe. Wenn man innerhalb von zwei Wochen bezahlt, gibt es Rabatt und zahlt nur 35 €.

Nach etwa einer Woche habe ich angefangen zu bezahlen. Angefangen, denn es hat nicht geklappt. Hier gibt es ja die schöne Regelung, dass man an Easy-Pay-Ständen alle Rechnungen bezahlen kann, die so im Alltag vorkommen: Steuern, Versicherungen, Strom, Gas, Wasser, Telefon, Parken – halt alles.

Auch Strafzettel!

Erster Versuch – geht leider nicht.

Zwei Tage später ein anderer Stelle – geht leider nicht.

Beim dritten Versuch wurde uns gesagt, dass das System in ganz Bulgarien streikt. Kann man nichts machen.

Am Sonntag erneut ein Versuch, nachdem unsere Nachbarn von oben wohl erfolgreich bezahlen konnten – allerdings am anderen Ende der Stadt. Immerhin schien das System wieder zu funktionieren, also haben wir bei wieder einer neuen Stelle (in der Nähe unseres Lidl) unser Glück versucht.

Der Mann in dem kleinen Verschlag konnte überraschenderweise sehr gut Deutsch und hat mir einige Sachen erklärt. Bezahlen konnte ich allerdings nicht.🤬

Unter anderem hat er mir gesagt, dass Knöllchen hier erst fällig werden, wenn sie zugestellt wurden, er hatte nämlich ein altes gefunden, von dem ich gar nichts wusste.

Offensichtlich gab es kein Einschreiben -oder es ist gekommen, während wir mal in Deutschland waren- und ist dann womöglich zurückgegangen. Keine Ahnung.

Wenn man allerdings von der Polizei angehalten wird, dann gilt das als zugestellt und man bezahlt entweder vor Ort, falls sie ein Kartenlesegerät dabeihaben, oder die Frist beginnt ab da zu laufen. Ein interessantes Konzept, mit dem ich mich aber durchaus anfreunden kann.

Wenn da nicht das Problem wäre, dass ich mein Geld bei keinem Easy Pay in Warna losgeworden bin.

Gestern, am Montag bin ich dann noch einmal zu diesem Mann gefahren, der dann freundlicherweise (weil wieder erfolglos) bei der Zentrale anrief und mir mitteilen konnte, dass seit Anfang des Jahres solche Zahlungen nur noch bei Polizeiwachen möglich seien.

Ich war um 16:57 Uhr bei der Polizeistation am Goldstrand, bis fünf haben sie auf. Um 17:03 Uhr habe ich die Rechnung in der Hand gehabt. 👍

Und niemand dort hat von der unerledigten Knolle gesprochen.

Was glaubt ihr also, womit die beiden freundlichen Polizisten an unserer Tür gewedelt haben?

Ganz genau, es war der unerledigte Strafzettel aus dem Dezember 2022.

Ich konnte übrigens nicht direkt bezahlen, es war lediglich die Zustellung. Nun habe ich zwei Wochen Zeit, meine 15 € Strafe zu bezahlen.

Witzigerweise hat mir der Polizist gesagt, ich könne über easy pay bezahlen. Etwas verwirrend.

Immerhin habe ich Tags zuvor an der Polizeistation ein Hinweisschild abfotografiert, auf dem stand, wo man

A.) in Warna 24 Stunden bezahlen kann, oder wie man

B) eine ganz normale Banküberweisung erledigen kann.


 

Die Steuer für Auto und Motorrad wurde mir die letzten beiden Jahre per Post angekündigt, dieses Jahr ist das (noch) nicht passiert. Ich hätte wahrscheinlich sehr lange darauf gewartet, wenn nicht beim gemeinsamen Essen mit Heinz und Eckhardt das Knöllchenthema auf den Tisch gekommen wäre und mir die beiden empfohlen haben, einfach mit den Fahrzeugpapieren bei easy pay vorbeizugehen und dort die Steuer zu bezahlen.

Der deutschsprechende Herr hat mir dann auch noch erzählt, dass man ein halbes Jahr Zeit hat, die Autosteuer zu bezahlen, die hier grundsätzlich vom 1. Januar bis 31. Dezember eingetrieben wird.

Wenn man bis März bezahlt, gibt es Rabatt, wenn man nach dem 1. Juli bezahlt, kostet es mehr. Nettes Konzept!

 

Natürlich sind noch ein paar Sachen mehr passiert, allerdings hebe ich mir die spektakulären Sachen fürs Ende auf.

Polizei im Haus ist aber auch schon nicht schlecht, oder?

Karin strickt ja wild und unbeherrscht und so ist es passiert, dass ich noch einmal alleine spazieren war, diesmal den Berg rauf.

Dann hab ich ein einziges des Fotografierens wertes Motiv gesehen, bei dem mir sofort klar war, dass ich das durch die neue Bildbearbeitung jagen müsste. Vordergrund als schwarz-weiß Foto, der Hintergrund so farbig, wie er in natura aussah. Naja, etwas farbiger - wegen des Kontrasts.


Vom Spaziergang davor, den ich im letzten Blog-Beitrag erwähnt habe, gibt es auch noch eine Bearbeitung, die mir sehr viel besser gefällt.


Ich übe noch und möchte gar nicht wissen, was Profis aus diesen Fotos herausholen könnten. Aber ich bin schon sehr zufrieden.

Karin auch, und das ist mir wichtig.

 

Sie hat in der Zwischenzeit mit dem neu gekauften Kleber endlich beide Mosaik-Spiegel wieder zusammenbekommen. Trotz Nummerierung der Teile und Fotos der Originalzustände erwies es sich als deutlich schwieriger, die Dinger zusammen zu bekommen, als vorher gedacht, denn die Abstände zwischen den einzelnen Teilen variieren und ließen sich nicht so einfach wieder rekonstruieren. Da musste dann doch die Schleifmaschine wieder herausgeholt werden und das eine oder andere Glasteilchen nachgeschliffen werden. Aber nun sind sie fertig!


Was macht die Künstlerin, wenn ihr Werk vollendet ist?

Sie stellt es so auf, dass es jeder sehen kann.

Der Spiegel sollte auf das Regal über den Fernseher – und das war das Ergebnis:


Der Spiegel stößt gegen einen Bilderrahmen, der Bilderrahmen fällt und zerstört die Schale, Karin kann ihren Spiegel auffangen, aber zerkratzt damit den Fernseher. Tadaaaa!

Diese Frau wird langsam teuer… Aber wie habe ich einmal versprochen: In guten und in schlechten und in teuren Zeiten.

😂😎😇

Also habe ich sie in den Arm genommen und ihr versichert, dass sie sich das nicht so zu Herzen nehmen muss. Shit happens!

Aber es kommt mit auf die Liste...


Heute habe ich mich übrigens daran gesetzt, die Schale zu kleben und morgen werde ich versuchen, die Risse etwas aus dem Fernseher zu polieren.


 

Nachdem ich letzten Sonntag schon etwas von meinem letzten amerikanischen Whiskey im Glas hatte, bevor ich feststellte, dass das Superbowl-Spiel erst diesen Sonntag ist, wollte ich tatsächlich versuchen, wachzubleiben. Aber Anpfiff ist um 1:30 Uhr in der Nacht!

Ich habe es einfach darauf ankommen lassen und den frühen Abend bei ruhiger (nicht leiser) Musik auf dem Sofa entspannt. Siehe da, gegen zwölf fühlte ich mich frisch und um 0:30 Uhr habe ich angefangen, Popcorn zu machen.


Die erste Fuhre ist mir etwas angebrannt, bei der zweiten habe ich besser aufgepasst und die hat wirklich gut geschmeckt. Bei der anderen gab es etwas viele Röstaromen.

Das Spiel war übrigens stark von den Defensivteams bestimmt, so dass es wenig spektakuläre Spielzüge und Touchdowns gab – aber es war spannend: 10 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit gab es den Ausgleich, und in der Verlängerung gab es 3 Sekunden vor Schluss den Touchdown zum Sieg. Man musste wirklich bis zum Ende dabei bleiben.

Ich war also gegen 6:30 Uhr im Bett.🥱😴😴😴

Und um zehn fiel dann kurz der Strom aus, was dazu führte, dass meine Atemmaske den Dienst aufgab und ich mit Erstickungsgefühl aufgewacht bin. 😱

Keine Angst, das Ding ist nicht luftdicht, es kann nicht wirklich etwas passieren, aber wenn statt reingepresster Luft plötzlich ein sehr starker Atemwiderstand da ist, weil es nur kleine Luftlöcher gibt, dann fühlt sich das an, als würde einem jemand Mund und Nase zuhalten. Also ohne Maske versucht weiterzuschlafen.

Ich bin dann irgendwann zwischen eins und zwei aufgestanden und war fast gar nicht quengelig. 🥱🥱

Ich habe es an dem Tag ja sogar zum easy pay und zur Polizei geschafft!

Ach so, ich war übrigens zu spät für den Rabatt und musste den vollen Betrag zahlen.

🤬

Karin hat wegen der beschädigten Sachen Trübsal geblasen und wollte nicht mit.

😢

 

Heute war die Stimmung wieder ausgeschlafen und aufgehellt, also haben wir uns erneut auf den Weg zur Post gemacht, nachdem Karin sich mit ihren Rentenunterlagen befasst hat (während ich auf dem Sofa neben ihr meinen Morgenkaffee geschlürft habe, weil der Balkon zu windig war). Oktober 25 ist es übrigens soweit!

Medikamente wollte ich bei der Gelegenheit auch kaufen, das hat nicht geklappt, Karin hat dafür in einem kleinen Laden günstig etwas Modeschmuck kaufen können.

Danach haben wir das sonnige Wetter genutzt, und sind endlich einmal wieder in Sweti Sweti (zweimal ist richtig) Konstantin i Elena ans Meer gegangen.


Es war wirklich wunderschön. Sollten wir öfter machen! 😂


Und noch einmal etwas zum Schmunzeln:





Wir wünschen Euch einen guten Start in eine segensreiche Passionszeit.


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