Wenn man einmal anfängt

Nach einem eher ruhigen, weil verregneten, Samstag habe ich das etwas bessere Wetter am Sonntagnachmittag genutzt, eine Idee umzusetzen. Ich hatte letztes Jahr doch eine Baumscheibe vom Dachboden des großelterlichen Hofs im Sorbenland mitgenommen, um daraus einen Couchtisch zu machen. Leider war sie letztlich so verzogen, dass sie nicht einmal eine brauchbare Ablage für Getränke hergab.

Neue Idee: Für Karins gebastelten (und gekauften) Schmuck daraus ein dekoratives Wandbrett mit Nägeln als Aufhänger zu gestalten. Fand Karin gut. Die erste Aktion war, händisch die bessere Seite von der grau gewordenen oberen Schicht zu befreien. Eichenholz = viel Arbeit!

Während ich so vor mich hin schmirgelte, kam Kiril mit seinem Werkzeugkasten ebenfalls raus und begann, die nach unserer letzten Aktion unbearbeitet verbliebenen Bänke und Tische zu sichten. Und ebenfalls mit der Heimwerkerei zu beginnen. Offensichtlich ist nicht nur Müßiggang ansteckend!

😇

Es kam, wie es kommen musste: Kannst Du mal mit anfassen? Was meinst Du, noch gut oder weg?

Zack, war das Brett Nebensache.

Ich habe es dann doch noch geschafft, die bearbeitete Seite zu ölen - mit bestem Leinöl.

Und so wunderschön wurde das Ergebnis:

Dann gab es einen mordsmäßigen Wolhenbruch, den wir mit einem gemeinsamen Bier überbrückt haben, um danach tatsächlich weiter zu machen.

👍

Am nächsten Tag gab es immer noch Restarbeiten. Heimwerkern - ok, Haus besitzen - nein Danke!

Zuerst haben wir noch meine restlichen Schrauben in die letzten Tische und Bänke versenkt, ein paar weitere morsche Stellen ersetzt (wenn schon, dann jetzt auch richtig!) und zuletzt alles ordentlich auf den fantastisch erneuerten Fliesen drapiert😇

Der Müll musste auch noch weg und ich konnte dann sogar an dem Brett weitermachen. Gedacht hatte ich mir eine am oberen Rand entlang laufende Reihe von Ziernägeln. Da Eiche, habe ich schön abgemessen vorgebohrt.

Gestern dann Planänderung.

🤯 Karin hatte sich irgendwelche Zierhaken vorgestellt statt meiner, dem Bauhaus entlehnten, Gestaltungsvision. Gar nicht lustig, vor allem, nachdem 18 Löcher im Brett sind, die nicht mehr weggehen. Aber was macht der beste Ehemann von allen? Richtig!

Gute Miene!

Und fährt die Gattin zuerst zur -von derselben völlig vergessenen- Laserbehandlung und dann hin und her durch Warna auf der Suche nach solchen Haken. Komplett frustrierend! Gibt keine!

Darum sollte dann heute ein frustlösender Besuch am Strand stattfinden. Schon wieder eine Planänderung: Wegen heftiger Bewölkung mit deutlich zu wenigen blauen Zwischenräumen schlug ich vor, etwas über Land zu fahren und Blumen zu jagen.

Wir sind erneut auf die Südseite der Bucht von Warna gefahren und haben einfach an jeder Blume gehalten. 😂🤪🙄🥳😁

Karins Strauß wuchs und wuchs, irgendwann wird man sie bitten, die Pflege der städtischen Grünstreifen zu übernehmen…

Das Wetter wurde übrigens besser und besser.

Während Karin Blumen von Bienen getrennt hat, habe ich mir überlegt, dass wir den Rückweg über einen Strand machen könnten, den wir im Urlaub mit Jana und Oliver regelmäßig besucht haben. Wir sitzen im Auto, sind ein paar Minuten gefahren, als Karin unvermittelt sagt: „Ich möchte mal wieder zu dem Strand, an dem wir mit den Kindern waren.“

ALTES EHEPAAR!

Es war menschenleer, so dass wir besorgt nachgefragt haben, was denn los sei. Der Wirt war aber recht entspannt und meinte, dass es ab nächster Woche keine freien Plätze mehr geben werde.

Tja, dann müssen wir diese Woche wohl leider (!) noch einmal dahin.

Nebenbei sind wir von der Post beladen mit Krankenkassen- und Beihilfezeug zurückgekommen und Karin ist sehr frustriert über den Aufwand, den sie als Kassenpatientin nicht kennt. Willkommen im Club!

Dafür hat sie sich aber heute aufgerafft, eine deutsch sprechende Bulgarischlehrerin anzurufen und für nächste Woche einen ersten Termin auszumachen. Wir werden sehen und hoffentlich hören…

Nun sind wir spontan bei Kiril und Simona zum Forelle essen und die Nachbarstochter steht mit ihrem in Bulgarischbuch hier. Ratet?