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Von wegen entspannt

Ich habe, glaube ich, noch gar nicht erzählt, dass unsere Fritteuse kaputt gegangen ist. Eine Katastrophe!

(Falls doch, überblättert diesen Abschnitt)

Jedenfalls wollten wir vor einigen Tagen wieder „Schweineessen“ machen, also Pommes, diesmal mit Fischstäbchen. Dazu gibt es dann nur Mayo mit und ohne Knoblauch, dafür keinen Salat oder irgendetwas anderes Gesundes. Dummerweise ging das Licht der Temperaturanzeige nicht mehr aus. Pommes und Fischstäbchen waren gerade so genießbar – Schweineessen halt.

🤪

Am nächsten Vormittag bin ich dann mit Kassenbon und Fritteuse direkt zum Kaufland gefahren, wo wir das Gerät letztes Jahr im Angebot gekauft haben. Fleißige Blog-Leser erinnern sich. 😀

Mit der netten Frau an der Information begann dann ein Gespräch, von dem ich dachte, dass ich das in Deutschland vor Jahren oft genug geführt hätte. Es ging um den Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie. Sie wollte nämlich von mir die Garantiekarte haben, die ich natürlich weggeworfen habe. Ist ja auch nicht nötig, denn nach europäischem Recht muss der Verkäufer auch in Bulgarien zwei Jahre Gewährleistung einräumen, während die Garantie bekanntlich eine freiwillige Leistung des Herstellers ist, deren Dauer und Umfang dieser nach Belieben festlegen kann. Es ist mir nicht gelungen, das mit der Frau zufriedenstellend zu Ende zu diskutieren. Immerhin erklärte sie sich nach einem Telefonat bereit, aus Kulanz das Gerät auch ohne Garantiebeleg einzusenden.

Besser als nichts!

Ich habe mich dann zu Hause hingesetzt und eine Mail an den Kundendienst von Kaufland Bulgarien geschrieben, um zu hören, ob dort das EU-Recht bekannt ist. Bin mal gespannt, ob sie wenigstens offiziell zugeben, von der geltenden Rechtslage Kenntnis zu haben, auch wenn das vor Ort nicht präsent ist.

Natürlich habe ich noch keine Antwort!

Wie reagierte Kiril: Du wirst noch eine Menge über Garantie in Bulgarien lernen!

 

So, jetzt können auch die weiterlesen, die die Geschichte mit der Fritteuse irgendwoher kannten. Gestern gab es ja ein Video von unserer Fahrt durch die Pampa. Mein amerikanischer Schwiegersohn meinte daraufhin, dass er als Ende erwartet hätte: Schurmanns werden wegen unbefugten Betretens erschossen oder wenigstens verhaftet!

Aber so läuft das hier in Bulgarien nicht: Wenn es wie ein Weg aussieht, ist es auch einer. Wer darauf fahren kann, der darf. Auch wenn ich einschränkend erwähnen muss, dass einer der Feldwege tatsächlich von der anderen (!) Seite mit Schlagbaum und Einbahnstraßenschild bestückt war. Aber wir kamen von der „richtigen“ Seite - unwissend alles richtig gemacht. 😎

Heute wollte ich es mir ebenso einfach machen und ein Video hochladen, das ich gestern auch noch angefertigt habe. Ich bin nämlich mit einer kleinen Zigarre bewaffnet den Müll wegbringen gegangen und habe danach eine kleine Runde durch unser Viertel gemacht. Wirklich die kleine Runde! Aber es gab so schönes Licht, so schöne Blumen, so schönes „überhaupt“ - das wollte ich euch auch zeigen.

Aber zwei Videos an einem Tag, das ist ja schon fast ein Serienmarathon.

📺

Das Video hänge ich dann zum Schluss an.


Heute Vormittag hat Karin ein paar Telefonate geführt. Zuerst mit einer so genannten Europa-Klinik hier in Varna, die als Orthopädie-Spezialklinik begonnen hat (und mittlerweile auch mehr Fachgebiete bedient). Dort möchte sie die Nachuntersuchung für ihren Bruch durchführen lassen, weil die deutsch können und auch vor Ort röntgen.

Nachdem man dort zugestimmt hatte, musste noch der Termin beim bulgarischen Orthopäden (ohne Röntgengerät) abgesagt werden.

Im Anschluss kam das Highlight: Ein Anruf bei der Barmer.

Dadurch, dass hier in Bulgarien und auch in der Türkei die Ärzte nicht über die Krankenkassenkarte abgerechnet haben, ist Karin nun in der Situation, in der ich mich seit Anfang meiner Berufslaufbahn befinde. Man reicht Rechnungen ein und telefoniert der Erstattung hinterher. Natürlich klappt das meistens reibungslos, aber mit Rechnungen, die teilweise handschriftlich auf türkisch oder bulgarisch verfasst sind, eben nicht. Karin hat laut iPhonespeicher 51 Minuten lang telefoniert, einen Teil davon musste ich assistieren und habe mit ihr gelitten. Sie ist ja neu in diesem grausamen Business.

Der Höhepunkt war mein Versuch, die bulgarisch handgeschriebenen Teile auf der Rechnung, mittels Google Übersetzer auf dem iPhone, lesbar zu machen.

Die gute Nachricht: Das hat teilweise geklappt, zumindest mit Fantasie und einer Ahnung, worum es gehen könnte und es hat der Sachbearbeiterin gereicht!

Die schlechte Nachricht: Karin wird jetzt wohl jedes Mal direkt bei der Rechnungserstellung dazu schreiben müssen, was genau sich dahinter verbirgt, um die Erstattung ohne Telefonate hinzubekommen.

Dass ich auch zu mehr nütze bin, konnte ich unter Beweis stellen, indem ich die Rechnungsbeträge in der richtigen Weise zuordnen konnte. Das Irritierende war nämlich, dass die Anzahlung eine runde Summe von ungefähr (!) der Hälfte des echten Rechnungsbetrages ist, aber so nirgendwo im Heil- und Kostenplan steht. Erst wenn man diesen komplett ignoriert und Anzahlung mit Restzahlung addiert und dann noch die Praxisgebühr mit Röntgenbild dazu rechnet, stimmt die Summe.

🤯🤪🥳

Die haben hier nämlich Festpreise, die aus Werbegründen sogar online einzusehen sind.


Witzigerweise waren die türkischen Rechnungen überhaupt kein Problem. Barmer – Duisburg – Aha! 🧕😎


Da ich aber auch ein Telefonat wegen meiner Arztrechnungen vor der Brust hatte, sind wir erst zur Post gefahren, um nachzusehen, ob meine Erstattungen vielleicht mittlerweile angekommen sind. Sind sie nicht! Da mich nichts zu den Anrufen drängt (ganz im Gegenteil, wegen so etwas wurde der Begriff Prokrastination erst erfunden), sind wir nach der Post erst einmal zur zweiten wichtigen Station im Blick auf die Saisoneröffnung gefahren: „Unsere“ kleine Trinkhalle mit Blick auf „unseren“ Strand ist nämlich wieder offen.



Nein, es war noch nicht vier, aber wir fühlten uns so!


Zuhause habe ich dann die ganzen Belege herausgesucht, um am Telefon gezielt nachfragen zu können. Dabei habe ich zufällig gelesen, dass die Beihilfestelle von mir schon zum dritten Mal die geänderten Versicherungspolicen sehen möchte. Also drohte ein weiterer Anruf, um die erneut auf den Weg zu bringen, denn gefunden habe ich sie auf die Schnelle nicht. Natürlich hat meine Beihilfestelle eingeschränkte Sprechzeiten und ich war zu spät!

Dafür konnte mir die Krankenversicherung nach dem Telefonat alles, was ich brauchte, per Mail zuschicken. 👍

Ich bin mal gespannt, was ich morgen erreiche.

Meine große Hoffnung ist, dass wir bis zum Herbst, wenn meine zweite Zahnbehandlung ansteht, keine weitere große Rechnung produzieren oder anders ausgedrückt: Bis dahin gesund und arztfrei bleiben!

Mir macht dieser Papierkram Kopfschmerzen. Karin hat übrigens auch welche bekommen, es liegt also ganz offensichtlich am Beihilfesystem.

🤯

Beim Abheften der erledigten Papiere fiel mein Blick auf eine alte Gasrechnung. Wieder etwas, dass ich zwischenzeitlich völlig vergessen hatte: die endlose Geschichte mit meinen Nebenkostenabrechnungen. Also auch da schnell eine freundliche Erinnerung an mein Verwaltungamt geschrieben.

Und wo ich schon mal beim Erinnern war, bekam auch meine Steuerberaterin eine.

 

Was macht man mit einem netten warmen Nachmittag, um sich etwas abzulenken? Meine Lösung war, die lange geplante Aufräumaktion in meinen mitgebrachten Materialkästen durchzuführen. Viele sperrige Sachen aus meiner Heimwerkervergangenheit habe ich bei Freunden und Familie in Duisburg gelassen. Aber Einiges, von dem ich dachte, auch als Mieter in Bulgarien kann ich es gebrauchen, habe ich mitgenommen.

In diesen Kästen liegen gewachsene Strukturen vor. Trotz frühzeitig angeschaffter Sortierkästen ist immer wieder etwas durcheinander geraten. Dazu kommen die Kleinteile, von denen man genau weiß, dass man die niemals im Baumarkt findet, wenn man sie mal braucht.

Die gelben Trennschieber haben die dumme Eigenschaft, nicht richtig zu halten, weswegen die benachbarten Kleinteile unten durch rutschen und sich vermischen. Darüberhinaus wird dadurch der Deckel hochgedrückt, wodurch beim Transport weitere Teile wandern. Also habe ich heute alle Fächer leer gemacht und die gelben Dinger verkeilt. Dann natürlich die ausgeräumten Schrauben, Dübel und das namenlose Zeug (zueinander) passend wieder einsortiert. Soweit war das nur eine blöde und lästige Fleißarbeit, bis dann das passiert, wo man sich fragt, ob man noch alle beieinander hat. Vier kleine Messingstopfen zum Ausrichten der Bohrlöcher für Holzdübel habe ich wiedergefunden (Hurra!) - und nach dem Aufräumen NIRGENDWO mehr gesehen. Zum Mäusemelken. Jetzt sind die Kästen aufgeräumt und geordnet, aber Dinge verschwinden?!

So wie unser Blutdruckgerät, das Ute noch bei ihrem Besuch genutzt hat.

Oder eine Winkelbohrschablone in leuchtend himmelblau.

Oder die Nachfülldose mit Feuerzeuggas. Oder…

Wir planen eine Liste mit verlegten Dingen aufzuhängen. 😂

Bin übrigens immer noch nicht fertig mit Sortieren.


So, genug für heute, jetzt gibt es das Video vom Spaziergang ums Haus. https://youtu.be/09Vb8uE5Umk

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