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AutorenbildFamilie Schurmann

Motorradtour (Tage 8+9)

Irgendwann muss ich ja mal zum Ende kommen, deswegen schon kurz nach dem letzten Beitrag die Fortsetzung, bzw. das Ende.

Tag 8

Das Wetter und die Unterkunft waren so schön, dass ich mir doch ausnahmsweise ein Frühstück gegönnt habe.

Natürlich habe ich die Action-Cam wieder montiert, aber sie hat schon vor der griechischen Grenze versagt.


Das Navi vermeidet normalerweise, dass eine Strecke zweimal befahren wird. Bei irgendwelchen Kuhdörfern hat das (wie berichtet) zur Folge, dass man immer auch eine Rumpelstrecke fahren darf. Hier bedeutete das einen kurzen Abstecher nach Griechenland, weswegen ich mir zuhause einen neuen Aufkleber anpappen konnte.

Und ja - ich habe mir bei Amazon mal einen kompletten Satz mit europäischen Flaggenaufklebern für genau diesen Zweck gekauft.

Verblüffenderweise wurde es hinter der Grenze pottdeckeleben und grün wie am Niederrhein.

Von Griechenland im September hatte ich anderes erwartet, den Grund fand ich aber nach ein paar Kilometern.


Kurz danach kam ich an Feldern mit blühenden Büschen vorbei und ich hatte zuerst das Tal der Rosen im Kopf. Irgendwann habe ich gestoppt und mir das näher angesehen. Keine Rosen, keine Blüten!

Na, habt ihr es erkannt?

Das ist Baumwolle!

😎

Erst Niederrhein, dann Sklavenplantagen - ein sehr überraschendes Griechenland-Erlebnis.


An der Grenze nach Bulgarien habe ich dann auf beiden Seiten geparkt, Helm und Handschuhe ausgezogen, um in den Duty-free-Geschäften nach einem guten Whiskyangebot zu gucken.

Leider war die Auswahl passend zur Grenzstation - sehr übersichtlich! 😂


Das Wetter hielt sich und es blieb richtig warm. Das Navi schickte mich etwas später auf ein neues Stück Autobahn. Normalerweise hätte ich mir das vom Navi nicht vorschreiben lassen und wäre auf Nebenstrecken ausgewichen, aber die errechnete verbleibende Reisezeit und die angekündigte Regenfront haben mich davon absehen lassen.

Keine Fotos von der Autobahn…


Ich bin also mal wieder über die Ebene bis an den Südrand des Balkangebirges gefahren und dort von der Autobahn runter, kleine Kreisstädte (eher -dörfer) auf der Liste abklappern.

Im Westen waren schon mächtig dunkle Wolken, in Fahrtrichtung Osten konnte ich dagegen noch blauen Himmel mit fröhlichen Wölkchen bewundern.

Ich musste mich entscheiden, ob ich die 5-6 Zielorte auf der Route auslasse und noch zügig ein paar Kilometer mache, damit ich mir im Trockenen ein Zimmer suchen kann oder ob ich es riskiere, nass zu werden.

Natürlich wollte ich die letzten(!) Orte noch besuchen. Regen her oder hin.

Leider lagen die nicht wie auf einer Kette hintereinander -das wäre ja viel zu einfach-, sondern ich wurde zu einem Zickzack-Kurs an den Bergen entlang, in Täler hinein und zurück auf die Ebene gezwungen.

Regen gab es noch nicht, aber wie kommt eine Unwetterfront vorwärts?

Richtig! Durch Wind,

Und wenn sie schnell vorwärts kommt?

Richtig! Durch schnellen (und starken) Wind.

Und der kam fast immer heftigst von links.

Wer jetzt meine West-Ost-Fahrtrichtung im Geist vor sich sieht, mag sich wundern, wie ein Unwetter, das von hinten kommt, es schafft, mich seitlich fast von der Straße zu schieben.

Ich kenne die Antwort auch nicht.

Ganz ehrlich, da wäre mir Regen viel lieber gewesen.

Das hat mich vielleicht weggeschoben.

Mein Motorrad und ich haben von der Seite ja etwa die Aerodynamik einer Eichenschrankwand, das ist bei Seitenwind echt übel.

Bei einem der „Beweisfotos“ am Ortsrand wäre ich im Stand (!) fast aus dem Gleichgewicht gebracht worden.

Auch wenn es komisch klingt, während des Fahrens ließ sich das leichter ausgleichen.

🤔

Hat ziemlich wenig Spaß gemacht, auch wenn es teilweise wieder hübsche Streckenabschnitte gab.


Immerhin war der letzte Zielort (was ich erst in der Unterkunft festgestellt habe) eine größere Stadt mit Infrastruktur.

Leider war die kurzfristig gebuchte Unterkunft nicht mit einer Außenansicht beworben. Straßenschilder und Hausnumnern waren im angegebenen Ortsteil auch unbekannt und so musste ich telefonieren. Erst bulgarisch, haha!

Dann russisch, hahaha!

Dann französisch, netter Versuch!

Unser beider Kenntnisse waren definitiv nicht ausreichend.

Zuletzt eine länger Pause und dann englisch, hurra!

5 Minuten später kommen zwei Taxen (oder: Taxis) angebraust, eins mit Vermieter, eins mit Dolmetscher.

Ich stand tatsächlich fast genau vor dem richtigen Haus.

2 Minuten später war ich eingecheckt.

4 Minuten später hatte ich mich ausgesperrt!

Glücklicherweise hatten andere Gäste meine Ankunft mitbekommen und haben mir geöffnet. Mir war schlicht der Schlüssel aus der Hand/Tasche/? gerutscht und lag auf der Treppe vor meinem Zimmer.


Beim Abbiegen von der Hauptstraße in den Ortsteil war mir ein kleines Museum aufgefallen, dessen Eingangstür offen stand und kurz danach ein offener Supermarkt (Sonntagabend!).

Also zu Fuß los und die Öffnungszeiten prüfen, um später noch an ein kaltes Bier zu kommen.

Hat (soweit mein bulgarisch reicht) auch sonntags bis 21 Uhr geöffnet.

Also weiter zum Museum.

Es ist ein sehr alter Stadtteil:


Das Museum ist das Geburtshaus eines berühmten Freiheitskämpfers und war zu Lebzeiten ein Rasthaus seiner Familie für Durchreisende.

Eine unterbeschäftigte Frau verkaufte mir die Eintrittskarte und gab mir ungefragt eine kostenlose Führung. Ich wurde erst erlöst, als tatsächlich weitere Besucher eintrafen.

Ganz ehrlich, so spannend finde ich die Details der diversen lokalen bulgarischen Befreiungskämpfer nicht. 😎

Aber es war insgesamt durchaus sehenswert.




So, Museum fertig, noch immer kein Regen, was tun?

Mein Zimmer fand ich nicht so gemütlich und ob ich im Hof bei Regen sitzen können würde…


Da gehe ich doch lieber kurz ins Zentrum und suche mir ein nettes Lokal.

Ich meinte mich zu erinnern, eins bei der Ankunft gesehen zu haben.

Leute, Leute - kaum auf der anderen Seite des Bachbetts Richtung City, als mir klar wurde: Draußen sitzen geht keinesfalls. 😇

Ich hatte zwar einen Pullover mitgenommen, obwohl es zu Beginn noch warm genug war, doch der erwies sich nun als völlig winddurchlässig. Und der kam, der Wind.


Ich bin dann mangels Lokal in ein kleines, aber sehr modernes, Einkaufszentrum geflüchtet, doch es hatte drinnen (Sonntagabend) fast alles zu. Das Restaurant auf dem Dach war zwar offen, aber eine Yuppie-Location, in der ich mich fehl am Platz fühlte.

Also weiter.

Das iPhone sollte mir ein Lokal zeigen, gab aber auch preis, das es in der Nähe die Filiale einer Burgerkette gab, die ich als ausgesprochen günstig kenne.

Ab!

Unerwartet nette Fußgängerzone.


Ich hatte meine Burger aus dem aktuellen Angebot verputzt und in deren WLAN ausgiebig mit Karin gequatscht, und komme draußen in die ersten Regentropfen!

Irgendwie war mir das entfallen. 😂

Bin ich nass geworden!

Und kalt wars. Und eklig. Und plötzlich doppelt so weit zurück.

Bier musste ich ja auch noch kaufen…

Ich glaube, nach meinem Besuch hatte die abendliche Putzkolonne im Supermarkt deutlich weniger Arbeit, weil ich alles schon vorgeweicht hatte.

Zentimetertiefe Wasserströme auf den letzten Metern sorgten dann noch dafür, dass ich auch untenrum schön sauber war.

Der Pulli ist eigentlich hell!

Nach einer ausgiebigen warmen Dusche habe ich drinnen etwas gegessen und bin dann nochmal in meine dicke Kombi geklettert, um im „Garten“ (so die Bezeichnung auf booking) noch den Abend zu Ende zu bringen.

Garten! 😂
 

Immerhin gab es einen Wasserkocher und einen Plastikbecher, so dass ich mir am nächsten Morgen Kaffee kochen konnte. Meine immer noch nassen Sachen kamen in einer Plastiktüte in die Gepäcktasche und weiter ging’s.

Die doofe Kamera habe ich gar nicht mehr montiert. 🤬

Die Vorhersage hatte Recht behalten und es war trocken. Aber kühl und windig, weswegen ich meine Regensachen direkt übergezogen habe.

Eine zukunftssichere Entscheidung, denn es ist eine gut gepflegte Tradition, dass ich von großen Touren nass nach Hause komme. 😡

Auf der Karte oben könnt ihr sehen, dass die Route ursprünglich nicht am Meer entlang gehen sollte, aber ich oder das Navi haben den Abzweig verpasst. Wie gut, denn etwas weiter hätte ich auch auf diese Strecke abbiegen können, doch ein Schild meinte, dass der Pass wegen Bauarbeiten gesperrt wäre. Klingt logisch, denn vor einiger Zeit gab es in der Gegend Straßenarbeiten, in die ich reingefahren bin.

Am Meer bei Burgas ging es weiter Richtung Norden und kurz vor Sonnenstrand begann es zu tröpfeln.

Der Regen wurde glücklicherweise weder stark noch regnete es durchgehend und die Regensachen blieben dicht und hielten mich warm.

Hier und da bin ich sehr langsam um Kurven geschlichen, aber da ich nicht unter Zeitdruck stand, brauchte ich mich darum nicht zu kümmern.


 

Karin ist seit zwei Tagen von Kopfschmerzen geplagt wie schon lange nicht mehr.

Wir schwanken bei der Ursachenforschung noch zwischen Infekt oder belastenden Ereignissen in den Familien.

Vielleicht ist es auch nur das Ende des Sommers.


Ich habe das Sommerende anders begangen:


 

Wenn Karin übrigens nicht leidet, bastelt sie weiter an Ketten für sich und andere. Neulich hat sie sogar dran gedacht FÜR DEN BLOG Fotos aus ihrem Lieblingsperlenladen mitzubringen UND an mich weiterzuleiten.



 

Meine Wenigkeit war derweil beim TÜV, der wegen meiner Mitgliedschaft im bulgarischen Automobilklub gratis ist. Außer einem neuen Feuerlöscher brauchte ich nichts. Den haben die mir direkt vor Ort getauscht. Und den Autoklub verlängert und…

Zack!

Super nett mit einem deutschen: „Auf Wiedersehen!“

 

Mein geheimes Projekt ist fertig und hat mich gegen Ende noch ziemlich abgenervt.

In 3-4 Wochen werde ich alles offenlegen, ich weiß ja nicht, wer alles mitliest. 😎

Außerdem ist es nur für einen Teil von euch interessant, denke ich.

Oder doch nicht… 😇


Dafür kam gestern Abend die nächste Support-Anfrage wegen einer verschwundenen Partition. Glücklicherweise habe ich ja kürzlich aus traurigem Anlass eine Datenrettungssoftware gekauft, die auch von Windowsplatten Dateien wiederherstellen kann.

Mal sehen, ob es funktioniert.

 

Die zurückgebuchte Überweisung hat übrigens dazu geführt, dass die Obermeidericher Webseite jetzt nicht mehr zu erreichen ist. Trotz mehrerer Anrufe bei der Hotline war keine Kulanz möglich. Immerhin haben die (ehrenamtlichen) Verwortlichen in der Gemeinde sofort reagiert und die Zahlung veranlasst. Hoffentlich ist das bald vom Eis.

Zu meiner Entlastung: Ich wollte die Frist für die Zurückweisung der Lastschrift nicht verpassen, deshalb fühle ich mich nur ein wenig schuldig. Aber wenn man mir bei wix sagt, dass auf meinen Namen keine solche Rechnung vorliegt…

Trotzdem doof.

 

Zum Start ins kommende Wochenende noch was Heiteres:


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