Morgen geht es los nach Amiland

Es waren muntere Tage, bevor es morgen tatsächlich losgeht. Dauernd im Hinterkopf zu bewegen, welche Dokumente wir haben/brauchen/noch fehlen könnten, ist schon stressig. Vor allem, weil wir -wie leider viele andere auch- schon einige Änderungen und Enttäuschungen wegen der Coronaauswirkungen hatten. Wir können aber einen Militärputsch als Grund für Flugabsagen obendrauf legen. 🍸 Also heute war der vorgeschriebene Negativtest einzuholen. Karin hatte vor ein paar Tagen ein Plakat am Eingang der ältesten und fast leer stehenden Mall gefunden, dass es dort einen Test für 5€ gäbe. Klingt gut - falls es auch ein für die Reise qualifizierter Test wäre. Wir sind also dahin - und haben trotz des Leerstands den Testort nicht gefunden. Aber dann haben meine Sprach-Skills durchgeschlagen und ich konnte entziffern, dass man am Zentraleingang das Gesuchte finden würde. Sind wir vorher zwar zweimal vorbeigelaufen, aber entschuldbar. Eindeutig. Es war nämlich buchstäblich im(!) Eingang, also zwischen den üblichen zwei automatischen Türen. Die waren allerdings mit Absperrungen verschlossen. Da muss man wirklich drauf kommen, sich an den Absperrkordeln vorbeizudrängen und in den Raum „Hallo“ zu sagen.

Rechts ist die Außen- und links die Innentür der Mall

Aber in der Eingangsschleuse stand der Schreibtisch mit einer freundlichen Frau samt PC!

Auf Nachfrage wurde uns bestätigt, dass das ein offizieller Test sei - für 5€ kann man aber auch riskieren, dass dem nicht so ist. Und tatsächlich: Nach dem Ausfüllen eines originalbulgarischen Formulars durften wir uns ein Stäbchen in die Nase drücken lassen.

Wir sollten 30 Minuten später für das Ergebnis wiederkommen, haben aber schon 10 Minuten danach die SMS mit dem Ergebnis auf dem iPhone gehabt. Super.

Der Tag begann übrigens schon nicht ganz so gut. Wir warten nämlich seit fast zwei Wochen auf ein Geschenk für Anika, das wir mitnehmen wollen: ein kroatischer Likörwein, den sie liebt und der -o Wunder- in den Staaten nicht zu bekommen ist. Dummerweise auch hier nicht. Und nicht in Deutschland. Aber es gibt ja das Internet.

Nach längerem Suchen habe ich dann einen -wieder eine seltsame Überraschung- kroatischen Versandhandel mit deutscher und englischer Webseite gefunden.

Bestellt - bezahlt - gewartet- nix!

Dann ein Anruf, der Spediteur könne mich weder telefonisch erreichen noch gäbe es meine Adresse.

Zu A: Ich Honk hatte meine Nummer falsch geschrieben. Zu B : Die Adresse stimmte, ich habe zur Sicherheit aber meinen bulgarischen Pass fotografiert und als Foto per Mail mitgeschickt.

Zu C: Ich habe natürlich auch meine Telefonnummer korrekt mitgeschickt.

Muss ich erwähnen, dass die folgenden Mails alle im Spam gelandet sind?

Also bekam ich erneut einen freundlichen Anruf, dass der Spediteur immer noch nicht liefern könne, weil ich ja eine deutsche Nummer hätte, die man nicht anrufen könne. ?!?!

Das verstand man auch in Kroatien nicht!

Dann Montag erneut ein Anruf aus Kroatien - wieder nicht vom Spediteur: Es würde auf jeden Fall zum Wochenende geliefert.

Machste nix.

Außer warten. Dann wieder ein Anruf - natürlich aus Kroatien: Man hätte mir die Kontaktnummer des Spediteurs gemailt, damit ich mich mit meiner deutschen Nummer dort melden kann. Bei meinem Bulgarisch sah ich das Geschenk schon fast wieder auf dem Rückweg, also habe ich Kiril gebeten, bei denen mal anzurufen. Ich kann noch kein bisschen bulgarisch, aber ich habe wirklich verstanden, dass man ihm wieder erzählt hat, man käme mit der Adresse nicht klar. Er hat sie 2-3 Mal gaaaanz langsam wiederholt und alle mir bekannten Stadtteilnamen dazu. Die Pointe: Der Spediteur sitzt in Warna!

Also heute um 10 sollte die Lieferung kommen, mit einem Anruf kurz vorher auf Kirils bulgarische Nummer.

Nun, wir sind um 13 Uhr(!) zum Testen aufgebrochen 😤 und waren recht unentspannt unterwegs.

😡

Schlimmstenfalls hätten wir morgen vor der Abfahrt noch versuchen müssen, das Paket selber abzuholen. Aber es war da, als wir zurückkamen.

🍷 (jauchzt und frohlockt!)

Kiril erzählte uns dann noch, dass der Bote ihn zuerst nach Mischo gefragt hätte und so jemand wohnt zufällig in der Nachbarschaft. Also hat er ihn dorthin geschickt. Mischo ist aber -tadaa- auch eine mögliche Abkürzung für Michael.

So gut kennt mich der Bote bestimmt nicht. Mischo hat die Annahme zum Glück verweigert…

😅😂🤣

Aus dem Geschriebenen konntet ihr bestimmt entnehmen, dass ich gestern meinen letzten Arbeitstag auf der Baustelle hatte. Wir sind sogar schon Dienstag mit den Fliesen fertig geworden und konnten danach auch schon fast ein Drittel der Fläche verfugen. Hier die allerletzte Fliese und die beiden sehr (selbst)zufriedenen Handwerker:

Und da liegt sie:

Karin hat sich derweil mit der Verringerung unseres beweglichen Hab und Guts beschäftigt, indem sie innerhalb weniger Minuten erst eine Öllampe (vor fast 40 Jahren ein Geschenk meiner damaligen Freundin an mich) und dann eine volle Rotweinflasche auf dem Boden zerstört hat. Danach war sie an demselben zerstört und kam auf die Baustelle, um getröstet zu werden. Hat nicht gut geklappt. 😇

Also ist sie wieder hoch, um kurze Zeit später eine leere Bierflasche zu zerschmeißen. Ihr Tag war gelaufen.

Dafür sind ihre Nieren ok und die Beschwerden auch vorbei. Das steht unserer Reise also nicht im Weg. Und unsere Unterlagen sind ja glücklicherweise unzerbrechlich. 😂

Falls es die Botaniker unter euch interessiert, könnt ihr hier zum Schluss sehen, wie sich die Magnolienfrucht in kurzer Zeit verändert hat: