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Kühlschrank, eine schwere Geburt

Aktualisiert: 3. Dez. 2022

Montag sollte der neue Kühlschrank kommen. Es war viel gemessen und telefoniert worden, muss ich erwähnen, dass er doch nicht gepasst hat?

Aber was nicht passt...


...genau: wird passend gemacht.


Aber der Reihe nach:

Das es ein exakt passendes Modell nur für absurdes Geld -wenn überhaupt- geben würde, war schon einige Zeit klar. Es würde also in jedem Fall nötig sein, den Schrank, in dem der zukünftige Kühlknecht seinen Platz finden sollte, innen umzubauen.


In Vorbereitung auf das Kommende hatten wir Sonntagabend schon umgeräumt:

Montag kam er aber nicht.

Montag kam stattdessen ein Anruf von Kiril, dass ich erst die Kohle in bar heranschaffen müsse, diese dann an den Gefrierdealer zu übergeben sei und danach erst mit der Weißware zu rechnen wäre.

Also bin ich bei Wind und Regenwetter und 3 Grad los zum Geldautomaten und habe mit allen meinen Karten Geld abgehoben.

Ja, so teuer ist das Ding!


Kiril ist dann Dienstagvormittag netterweise auf dem Weg zum Sport einen Umweg gefahren und hat das Geld im Elektroladen abgegeben. Nachmittags brachten zwei Herren das neue Gerät. Mit stattlichen 1,95m ist das ein echtes Trumm:



Also alten Kühlschrank raus und Türen ab. Neuen Kühlschrank rein, Türen in anderer Reihenfolge angehalten - keine passte vors Gefrierteil!

Messen und messen muss nicht immer dasselbe Ergebnis haben.

😡🤬🤯


Also durften wir nicht nur innen, sondern auch an der Front werkeln.

Zuerst das zu niedrige Zwischenbrett entfernen.

Natürlich war das kein einfacher Einlegeboden, es war das Stabilistionsbrett und von allen Seiten verschraubt und verdübelt. Nachdem wir es an der Seite zur Küche ausgebohrt, ausgebrochen und ausgesägt hatten, mussten wir feststellen, dass unsere Vorgänger VON DER WANDSEITE Schrauben zur Befestigung eingedreht hatten, die nun scharf und spitz dem neuen Teil im Weg waren.


Metallsäge, Zange und zuletzt die Flex - was weg muss, muss weg!

Der Weg war schließlich frei, also Kühlschrank rein, Türen anhalten - Kühlschrank raus, Türen anschrauben.

Passt irgendwie nicht!

Piiiiep!

Wiederholen Sie diesen Vorgang 5-7x!

Piiiiep!



Immer fehlten hier oder dort an der Gefrierschranktür ein paar Zenti- oder zuletzt Millimeter.

Zum Wahnsinnigwerden.


Wir waren irgendwann halbwegs zufrieden und da ein transportierter Kühlschrank sowieso erst ruhig stehen muss, bevor man ihn in Betrieb nehmen darf, haben wir uns vertagt.


Heute Nachmittag ging es weiter und es wurde wieder nervig.

Nachdem wir gestern versucht hatten, die Höhe des Kühlschranks durch die Demontage der Füße so zu verringern, dass wir mit der Tür hinkommen, mussten wir heute wegen eines anderen Problems das ganze Raus und Rein wiederholen. Mittlerweile war die Seite des Kühlschranks, die an den Türscharnieren vorbei geschoben wurde, so verkratzt, dass Kiril erst einmal Schutzlack besorgen und auftragen musste, damit später nichts rostet.

Ratet, wer später weiße Flecken auf dem T-Shirt hatte ...


Irgendwann waren dann nur noch die Verbinder zwischen Kühlschrank- und Schranktüren anzubringen. Ein Klacks, je 4x2 Schrauben in die Kühlschranktüren und 4x4 in die Gleitschienen an den Schranktüren.


Wenn es nicht wieder geklemmt hätte.

😩🤮🤯😤😭


Und wir nicht wieder die oberen beiden Türen hätten versetzen müssen.

Ach ja, und die untere auch noch einmal.



Das Ergebnis:

Er steht in der Waage, leuchtet und macht kalt.

Alle Türen gehen auf und zu, wie sie sollen und die Kühlschranktüren sind dicht.

Er sieht schön aus, scheint praktisch aufgeteilt, ist energieeffizient und sehr groß, alles positiv.


Was noch nicht so toll ist: Die Griffe der versetzten Türen sind an unmöglichen Stellen und unsere Vorgänger (Kiril meint, das wären bestimmt deutsche Handwerker gewesen, ich habe widersprochen😘) hatten wohl nicht die richtigen Schrauben für die Griffe und haben einfach irgendwelche zurecht gepfuscht, die wir nicht mehr alle ans Halten bekommen haben.


Sollten wir die richtigen Schrauben im Baumarkt finden, dürfen wir die Türen wieder lösen.

Juchu!


Karin hat derweil den kleinen Pavel gehütet, denn Kiril wollte Simona die Gelegenheit für Weihnachtseinkäufe geben. Dass dem Kleinen irgendwann langweilig wurde, uns beim Türenversetzen zuzusehen, kann ich nur zu gut verstehen. Mir war ja selbst langweilig, allerdings mit einer eher frustrierten Form der Langeweile.

Deswegen hat Karin Kirils Babysitterjob übernommen. Ziemlich lange, wie ihr den endlosen Ausführungen zu unserer Baustelle bestimmt entnehmen konntet.


Heute hat Kiril den Kurzen auch wieder mitgebracht, nur, dass wir Männer zuerst unter uns geblieben sind, weil auch Karin weihnachtlich unterwegs war. Sie möchte nämlich mit Lea (oder Lea mit ihr) Plätzchen backen.

Karin kam ziemlich entnervt zurück, denn die Läden sind wohl nicht auf Weihnachtsbäckereibedarf eingestellt und Karin musste endlos suchen.

Wo ist der bulgarische Rolf Zuckowski, wenn man ihn braucht?

Eltern mit Kindern wissen, was ich meine.


Außerdem hatte sie in der Schlange vor sich zwei Frauen, die kackenfrech eine knappe Viertelstunde die Kasse blockiert haben, weil eine noch mal eben losging, um ganz hinten im Kaufland noch etwas von der Fischtheke zu holen.

💩


Nunja, machste nix - zumindest wenn Gewalt keine Lösung sein soll!


Was ganz anderes: Weil ich heute Vormittag noch etwas freie Zeit hatte, habe ich herausgefunden, warum ich keine Kirchensteuer zahle.

Ich, als evangelischer Pfarrer (wenn auch i.R.) zahle keine Kirchensteuer!

Das kam Christian, so heißt der Freund, der sich jetzt um meine Steuern kümmern will/darf/soll etwas spanisch (nicht „bulgarisch“) vor - ich hatte das natürlich überhaupt nicht bemerkt.


Der Grund ist nicht eine Konversion zur Orthodoxie, die ich euch verschwiegen habe, sondern die schlichte Tatsache, dass ich im Ausland wohne und deswegen zu keiner Ortsgemeinde gehöre.

Kein Wohnort in Deutschland → keine Ortsgemeinde → keine Kirchensteuer!


Und ich wundere mich, warum mir seit Monaten das Geld aus den Taschen quillt...

🤣


So, und morgen wird der Kühlschrank ausgewaschen und bestückt.

Wenn das Wetter weniger feucht als gestern und heute ist, kommen die beiden anderen Kühlschränke raus und wir können wieder zurück räumen.


Dann Kekse, Autofahrt, Weihnachten!

Klingt nach einem Plan.










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