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Kann man uns nicht mal einen Tag allein lassen?

Gestern war es ziemlich bedeckt, aber wir wollten dann doch nicht nur drinnen rumsitzen. Also eine Spritztour, sozusagen den ausgefallenen Sonntagsausflug nachholen. Ohne genaue Planung sind wir an Varna vorbei durchs Hinterland über Dobritsch zurück zu uns gefahren. Kaum sind wir ein paar Minuten unterwegs, sehe ich eine Zollstreife am Straßenrand und ich kombiniere Zoll - Kontrolle - Vignette- MIST, unsere ist abgelaufen!

Und alle paar Kilometer gibt es elektronische Prüfstellen. Also rechts ran und das überprüft: Seit einer Woche fahren wir ohne Vignette durch die Gegend.

Während ich online eine neue bezahle, versucht Karin die fällige Strafe zu ermitteln. 150€

Aber pro Tag? Pro Woche? Oder?

Das könnten ja schlimmstenfalls 1000€ werden. Soviel dann also zum billigen Leben in Bulgarien. Dann hat es Karin nicht mehr ausgehalten und Kiril angerufen. Der lacht und meint, nur wenn sie einen deswegen anhalten, müsse man bezahlen und dann könne man sogar noch Rabatt bekommen, wenn man am gleichen Tag eine Vignette bezahlt.

Mal eben bis zu 1000€ gespart.

Ich hatte NATÜRLICH eine Erinnerung im Kalender vorgemerkt, nur leider ohne Alarm und deswegen übersehen. 🤔

Deutlich entspannter ging es dann weiter. Große, weite Felder, teilweise saftig brauner Mutterboden, teilweise schon Flächen mit grünen Getreidehalmen, dazwischen viele blühende Hecken und Feld-/Wegränder, leider bei dem matten Licht schlecht zu fotografieren. Erst ein See brachte uns dann dazu, wieder das Abenteuer zu suchen. 🤪

Abseits der Straße wurde Karin ganz hektisch, weil wir auf einem Feld seltene Schwarzstörche sahen. Etwas weiter haben wir dann das Auto geparkt, um nicht wieder Schlammstrecken zu fahren und sind zu Fuß querfeldein.

Dann der Aufstieg zum Gipfel!

Leider war es immer noch bewölkt, sonst wären das wieder so Sehnsuchtsfotos geworden, die nur Neid und Missgunst bei Stadtbewohnern hervorgerufen hätten. 😘


Karin hat mit ihrer großen Kamera trotzdem noch ein paar Eindrücke eingefangen.


Die Sonne kam dann hinter Dobritsch noch einmal zum Vorschein und die Fotos wurden schöner, sogar aus dem fahrenden Auto heraus.

Apropos fahren. Es gibt hier mal wieder ein kurzes Video, allerdings ohne Gruselstraßen:


Heute morgen wollte ich dann klären, ob ich evtl. in der Stadt einen PCR-Test bekomme und deswegen nicht extra zum Flughafen muss. Also noch einmal das zu erwartende Wetter und die inoffizielle Zusage des Hotels geprüft und kurz nach Mittag los. Ich hatte dort meinen letzten Test abgeholt, darum vermutete ich, den neuen auch dort machen zu können. Das Beste: Ich hatte in der Nähe kostenlose Parkplätze gefunden. Also hin, geparkt, nochmal mit Karin die Schilder geprüft, denn wir wollten danach noch etwas Bummeln und -jawoll- in einen Bastelladen. Test geht klar und ist deutlich günstiger als am Flughafen. Freitag hin, Samstag holen und fliegen!

😁


Dann sind wir gemütlich durch die Straßen Varnas gegangen und haben nicht einen, nicht zwei, sondern unzählige weitere Bastelläden gefunden, die alle ihrer späteren Begutachtung durch Karin harren.

Wie überall hier gibt es auch in Varna die wüste Mischung zwischen totalem Zerfall und Gammel, über alt und unrenoviert, alt und renoviert, Sozialismus brutal bis zu sehr ansprechend modern. Je nachdem, wie man drauf ist und worauf man achtet, wird hinterher die Beschreibung ausfallen. Wir finden es interessant und abwechslungsreich. Natürlich bleibt Müll Müll und häßlich bleibt häßlich, aber wenn daneben ein reizendes, pittoresk verfallenes oder mit Altbaucharme (trennen zwischen u und c!) gealtertes Gebäude kommt, ist das für uns überwiegend.


Dann haben wir etwas gemacht, was wir sonst fast nie machen - am helllichten Tag eingekehrt. Wie so ein Rentnerpaar!

Es war aber auch zu einladend:

Schräg gegenüber gibt es ein Loch mit Bauzaun, hinter dem verwahrloste Römerfundamente liegen und direkt daneben ein grau verputztes Mietshaus, das die Fotos ziemlich verhunzt hätte. Aber: Siehe oben.

Wir haben frisch gebackene Brote, eins mit Knoblauch und eins mit Schafskäse, sowie einen Teller von „Grandma‘s Potatoes“ bestellt (wir hatten eine englische Karte - aber mit deutscher Flagge drauf) und mussten uns am Ende sogar noch den Rest einpacken lassen, weil wir es nicht geschafft haben.

Gemütlich ging’s dann zum Auto zurück. Tadaaa - es war doch kein freier Parkplatz!

Zwei Blinde haben das Schild einfach nicht gesehen. Und nun?

Wo melden?

Wie lange wird es dauern?

Was kostet es?

Gut, dass wir keinen Termindruck haben.

Die Antworten waren aber sehr befriedigend. Nachdem ich bei 2 Versuchen keine Verbindung bekam, schlug Karin vor, einen Eingeborenen zu fragen, der ein paar Meter weiter mit seinem Kumpel ein Auto klauen wollte. Spaaaaß. Sie haben Fahrräder ausgeladen. Hoffentlich ihre eigenen. Wieder Spaß.

Einer der jungen Männer kam rüber, sprach gutes Englisch und rief mit seinem (?) iPhone12 (!) die Nummer an.

Frage 1 beantwortet!

Frage 2: schon 2 Minuten später war die Rettung da.

Frage 3: Es kostet 10€, die Kralle zu entfernen und dazu 1€ für die geparkten 2 Stunden. 🥳😅🤪🤣👍

Dieser schöne Tag hat uns am Ende mit Trinkgeld insgesamt 20€ gekostet (rechnet euch selber aus, was uns das Restaurant inkl. Bier abgenommen hat)




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