Die letzten Tage waren voller schlechter Nachricht, und das mit dem Blog war nicht die schlechteste.
Vorgestern Abend ruft mich meine älteste Freundin an (unsere Mütter waren im selben Kreißsaal) und teilt mir mit, dass ihr Mann nachts an einem Herzinfarkt gestorben ist.
Unser Alter!
Sportlich, ärztlich kontrolliert, maßvoll - einfach beschissen!
Klar, wir kommen in das Alter, aber es sollten nicht die mit der 6 vorne sein. Oder jüngere.
Naja, wir sind auf jeden Fall etwas mitgenommen, Karin mehr als ich, aber es ist auch für mich bedrückend. Wir erinnern uns (zu) gut an das erste Aufwachen danach, wenn das Geschehen plötzlich ins Bewusstsein rutscht.
Sehr schlimm! Und wir fühlen da sehr mit.
So möchte niemand wach werden.
Also: Carpe diem - nutze den Tag!
Verschieben auf irgendwann ist KEINE sinnvolle Option, auch wenn jetzt Zeit, Geld, Kinder oder Beruf die Verwirklichung der Wünsche einschränken - überlegt, was JETZT geht.
Und macht es.
Später (falls ihr es erlebt) sind vielleicht Geld und Zeit vorhanden, aber Gesundheit, Enkel oder was auch immer lassen es genausowenig „passend“ erscheinen.
Ja, ja, auch in Bulgarien macht man sich manchmal schwere Gedanken. Ist nicht alles Vergnügen hier.
Am Montag waren wir noch völlig unbelastet am Hafen, um einmal etwas frische Luft zu schnappen. Die Sonne schien und auch wenn es kalt war, war es trotzdem sehr schön.
Auf dem Rückweg haben wir eher zufällig in das zentrale Gebäude geschaut und dort einen kleinen Parfumstand gesehen. Als wir uns den genauer angesehen haben, fiel uns dahinter ein duty-free-Shop auf.
Der muss neu sein, denn in den letzten zwei Jahren haben wir den nicht gesehen.
😎
(Angeblich war der schon immer da, sagen Heinz und Eckart!)
Natürlich sind wir reingegangen, denn erstens war uns kalt und zweitens weiß man nie, welche tollen Angebote dort auf einen warten.
So war es auch, ich konnte einen Whisky erstehen, der dort für knapp über dem halben durchschnittlichen Internetpreis angeboten wurde. Klang lecker, war aus einer bekannten Brennerei und er war lecker.
Ich habe zu Hause festgestellt, dass er das Einstiegsprodukt einer ganzen Serie ist, wo am anderen Ende eine Luxus-Glaskaraffe mit 52-jährigem Whisky steht, die schlappe 75.000 € kostet.
Ich hätte mir sie fast gekauft, aber es gab nur 100 Stück, und die waren schon vergriffen.
🤪
Wieder zu Hause angekommen, war noch etwas vom Tag übrig, und Karin hat sich wieder zum Basteln an den Couchtisch gesetzt und ich habe mich am Küchentisch mit der Planung unserer Zukunft beschäftigt.
Mit der bulgarischen Reisezukunft!
Ich habe mir die frei gekratzte Karte vorgenommen und daneben eine richtige Landkarte gelegt.
Ursprünglich wollte ich alle noch nicht frei gekratzten Bereiche auf der richtigen Landkarte mit einem Bleistift schraffieren, um sie später frei zu radieren.
Schnell habe ich aber festgestellt, dass das sehr unübersichtlich werden würde und bin deswegen dazu übergegangen, die namensgebenden Orte der Bezirke zu suchen und zu markieren.
Bulgarische Schrift, bulgarische Ortsnamen, es gibt sehr viele davon auf einer Landkarte.
🤪🤣😡🤬
Ich will ja nicht klagen, aber als ich fertig war, hatte ich Kopfschmerzen.
Immerhin kann ich nun, wenn wir unterwegs sind, einfach die entsprechenden Namen ins Navi eingeben und egal, wie klein die Orte sind, ich werde auf jeden Fall im richtigen Bezirk sein, um ihn frei zu kratzen.
👍
Gestern sind wir dann noch einmal in die Stadt gefahren, um bei der Post einen gefüllten Brief abzugeben (dass das nicht ganz so einfach ist, habe ich ja schon neulich geschrieben) und bei der Gelegenheit auch zum Schneider zu gehen.
Karin hatte sich in Deutschland einen BH gekauft, der nach der ersten Wäsche eingerissen war. Die Garantie in Deutschland einzufordern, erscheint uns ein bisschen schwierig, deswegen sollte sich hier ein Schneider darum kümmern.
Bei der Gelegenheit wollte ich auch eine Stofftasche für meinen Motorradkoffer abgeben, an der der Reißverschluss ausgerissen war. Da wir auch noch die Ballettkarten bei Heinz und Eckart bezahlen wollten, haben wir telefoniert und es stellte sich heraus, dass die beiden auch zum Schneider mussten, weswegen wir dann gemeinsam dorthin gegangen sind.
Ist nicht ganz das Ladengeschäft, dass man so erwarten würde. Aber die beiden Ex-Nachbarn sind zufrieden, deswegen ist uns das äußere Erscheinungsbild egal.
Tja, der Blog.
Ich habe den Blog ja bei dem Anbieter begonnen, bei dem ich auch unsere Gemeinde-Webseite damals gestartet habe, nachdem Apple seinen Web-Editor eingestellt hatte.
Einfach zu benutzen, von mehreren Menschen an verschiedenen Computern gleichzeitig zu bedienen und kostengünstig - ideal für eine Kirchengemeinde mit begrenzten Mitteln und mehreren ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Der Blog ist, wenn man ein bisschen Werbung akzeptiert, kostenlos. Gestern allerdings bekam ich eine Meldung, dass ich in drei Wochen keine weiteren Bilder mehr hochladen könne, denn ich hätte 20 GB von erlaubten 500 MB benutzt.
Jeder, der Gigabyte von Megabyte unterscheiden kann, erkennt, dass es da ein gewisses Missverhältnis gibt.
Ich habe daraufhin heute mit dem Support gesprochen und es sieht tatsächlich so aus, dass man mir wahrscheinlich alle Bilder aus dem Blog herauslöschen wird, bis ich bei den kostenlosen 500 MB bin.
Das ist natürlich blöd, denn entweder werde ich die letzten zwei Jahre dann nur noch als Text im Internet veröffentlicht und im Idealfall nur bei den neueren Einträgen noch ein paar Bilder dabei haben oder ich muss ein Premium-Paket kaufen, um die Bilder auch der vergangenen Blog-Einträge sichtbar zu halten.
Bei aller Liebe und Verbundenheit zu euch treuen Leserinnen und Lesern finde ich 2-300€ Jahresbeitrag doch eine nachdenkenswert hohe Summe.
Natürlich war mir klar, dass ich nicht unbegrenzt kostenlos deren Dienstleistung in Anspruch nehmen kann, aber nun, wo es soweit ist, bin ich doch ein bisschen irritiert.
Noch habe ich ein paar Tage Zeit und werde mit Karin darüber weiter nachdenken – das Ergebnis werdet ihr an dieser Stelle erfahren.
Comments