Heul! Jammer! Schluchz!

Mit diesem Zitat von Erika Fuchs ist alles über den heutigen Tag gesagt. Ich hatte mir gestern zwei, nur zwei Dinge für heute vorgenommen.

Zum einen wollte ich das Auto mal über die Autobahn jagen. In meiner Fahrschulzeit mussten Autos noch „eingefahren“ werden und wenn man als Stadtbewohner längere Zeit nur Kurzstrecken gefahren war, sollte man die Zündkerzen mal „freibrennen“, also Autobahn fahren. Zum anderen wollte ich Karin mit einem sauberen Auto überraschen und deswegen auf dem Weg zur Autobahn in der Tiefgarage der Mall das Auto reinigen lassen. Beim letzten (und bisher einzigen) Besuch dauerte das 1 Stunde, also wollte ich dort wartenderweise gepflegt ein leckeres Stück Kuchen in mich aufnehmen.

Soweit der Plan. Nachts Kopfschmerzen bekommen - Aspirin. Morgens Kopf- und Magenschmerzen - nochmal Aspirin und eine antike Magenpille aus unserer vollausgestatteten Privatapotheke. Dann noch Wäsche gemacht und das werte Befinden geprüft - passt, also los. Erste Überraschung: Meine Schweißausbrüche in den letzten Tagen, über die ich an dieser Stelle taktvoll geschwiegen habe, waren gar kein Zeichen körperlicher oder altersbedingter Probleme - es ist unerwarteterweise richtig heiß hier! Wie soll man da drauf kommen, wenn das einzige Thermometer im Auto ist?

In der Mall angekommen war man so nett, mir die Wochenendwartezeit (solche Worte gibt es nur auf deutsch) vorab zu sagen. Zweieinhalb Stunden!

Für soviel Kuchen war mein Magen doch nicht nicht gut genug.

Also muss ich Karin mit einem typischen Schurmann-Auto abholen. Aber vielleicht geht ja wenigstens das Ruckeln weg, wenn ich mal ordentlich Gas gegeben habe?

Nö, geht es nicht!

———— Hier denkt euch eine lange Pause, weil Internet, Server, Programm… nicht mitspielen und der gespeicherte Entwurf nur die Hälfte des Textes enthält 😡😡😡😡 ————-

Nach ca. 30 km Autobahn habe ich gewendet. Nicht wie ihr denkt - an einer Ausfahrt natürlich. Man darf auch hier nicht fahren wie man will. Obwohl…

😎

Was sehe ich jetzt vor mir?

Da wo eben noch ein sonniges Warna lag, war nun eine fast schwarze Fläche in der ab und zu Blitze aufleuchteten. Planänderung, schon wieder. Ab in die Berge und rauf auf die Hochebene für den Rundumblick mitten im Gewitter. Ich bin noch ein paar Kilometer Autobahn gefahren, auf gut Glück abgebogen und dann gab es schon richtig Sturm, aber noch trocken. Als dann die ersten Tropfen fielen, bin ich rechts ran und habe das iPhone quer in die Halterung geklemmt, um evtl. ein paar Videoschnipsel zu bekommen ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Auch wenn es Bulgarien ist, Sicherheit geht vor. 😎

Hier das zusammengesetzte Ergebnis:

Für die Liebhaber schöner Landschaften auch noch die Lavendelfelder einzeln.

Morgen sind schon die 10 Tage rum, die ich hier allein war. Nix hab ich geschafft, gefühlt gar nix.

Deswegen schreibe ich so treu den Blog: Nicht euretwegen - bildet Euch das bloß nicht ein - sondern damit ich mich selbst erinnern kann, dass ich doch ein paar Dinge geschafft habe. So gesehen wäre das für jeden eine Idee, der -wie ich- denkt, dass er nichts erledigt bekommt. Man muss ihn ja nicht veröffentlichen…