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Donaudelta mit dem Boot


Das Donaudelta ist so riesig, dass wir ehrlicherweise zugeben müssen, nur einen kleinen Teil vom Donaudelta gesehen zu haben. Der Ort Tulcea markiert sozusagen den Beginn, denn kurz vorher trennt sich die Donau in zwei große Arme auf. Von dort muss man etwa 20 Minuten fahren, um zu unserer Pension zu kommen. Noch einmal etwa 20 Minuten weiter hören asphaltierte Straßen auf und man kann nur in einem Bogen wieder zurückfahren. Natürlich haben wir das auch probiert, wo man mit dem Auto hinkommt, kommen Schurmanns auch hin.

Das mussten Heinz und Eckhardt schon auf der Hinfahrt feststellen, denn nicht nur, dass wir Ihnen noch Strände gezeigt haben, die sie nicht kannten, wir sind auch in Rumänien munter von der Hauptstraße Richtung Meer abgebogen und haben üble Rumpelstrecken entdeckt. Hier muss ich allerdings erwähnen, dass mich Heinz übelst provoziert hat.

Wie kann er ernsthaft denken, dass mich ein schlechtes Stück Wegstrecke davon abhalten würde, tatsächlich rechts Richtung Meer abzubiegen!

Es gibt dort einige künstliche Urlaubsstädte, die liegen aber oft an einer ziemlich unzugänglichen Steilküste. Wer da bei der Buchung nicht aufpasst, sieht zwar das Meer, kommt aber nicht hin.

Wir hatten auf der Hinfahrt ganz mieses Wetter, von daher mag unser Eindruck auch ein wenig beeinflusst sein, doch wirklich schön war da lange Zeit nichts. Hier eine Ausnahme:

Dass es nirgendwo ein Café gab, habe ich ja im letzten Beitrag schon erwähnt. Trotz Strandnähe und Ferienorten haben wir wirklich keins gefunden.


Den ersten vollständigen Urlaubstag habe ich ebenfalls schon geschildert, bleibt noch Tag zwei übrig. Der Engländer Paul in unserem Quartier wollte uns schon am ersten Abend überreden, doch eine Bootstour zu machen. Obwohl wir freundlich wegen der kalten Witterung abgesagt hatten, kam er am zweiten Abend wieder damit um die Ecke, denn er hatte einen Anbieter gefunden, der ein kleines überdachtes Boot besitzt, in dem es warm genug wäre.


Natürlich wollten wir auch das Donaudelta von der Wasserseite aus sehen, also haben wir uns überreden lassen und sind am nächsten Morgen früh aufgestanden, um mit einem Frühstück im Bauch nach Tulcea zu fahren.

Das Bötchen war wirklich mit einer geschlossenen Kabine überdacht, und es war so gemütlich, dass wir unsere Jacken aufmachen und teilweise ausziehen konnten.

Angesichts der Jahreszeit und des Wetters waren wir komplett allein und konnten bei strahlendem Sonnenschein die unglaubliche Natur genießen. Vögel gab es auch schon ein paar, sogar einen echten Seeadler haben wir von Nahem gesehen.


Leider hatte unsere Ornithologin kurz vorher

versehentlich den Autofokus ihres Kameraobjektivs ausgeschaltet, so dass wir nur ein paar unscharfe Suchbilder als Beweis haben. Wir konnten bis etwa 20-30m an den im Baum sitzenden Vogel heran fahren, bevor er weggeflogen ist. Ein echt riesiger Vogel.




Was ich persönlich sehr interessant fand, war, dass die Kanäle und Seen, durch die wir gefahren sind, oft nur 1 m tief sind, während der Hauptstrom laut Wikipedia 36m tief ist. Das ist ein zehnstöckiges Hochhaus. Man sieht es am Schiff auf dem letzten Foto.


Nach etwa 2 Stunden war die beeindruckende Tour vorbei - sollten wir hier jemals zu einer wärmeren Jahreszeit sein, versuchen wir sicherlich auch einmal eine lange Tour, die uns noch tiefer und weiter in diesen Naturpark reinbringt.


Wieder in der Pension, haben uns mit einem Kaffee gestärkt, Paul hat sich zurückgezogen und wir vier sind noch einmal ins Auto gestiegen, um so weit östlich vorzudringen wie möglich.

Am Südrand des Donaudeltas, also dort, wo wir gewohnt haben, ist es überraschend hügelig, Richtung Delta natürlich sehr platt und zwischen den Hügeln teilweise auch sehr eben. Insgesamt aber bergiger, als wir es uns vorgestellt haben. Trotzdem haben wir auf der Rundtour nicht nur mehrmals das Ende der Welt gesehen, weil die Straße nicht weiter ging, beziehungsweise im Wasser endete, sondern auch endlose Alleen gefunden. Natürlich durfte auch eine Rumpelstrecke nicht fehlen - es gab ein Schild zu einer Burgruine. Schild war neu, Ruine war weg!

Alles bei strahlendem Sonnenschein mit ein paar Wolken, aber sehr kalten Außentemperaturen.


Am Abend gab es Suppe mit Grießklößchen als Vorspeise und danach einen(!) gebratenen Vogel für uns fünf (wirklich groß genug). Die Diskussion darüber, um welche Tierart es sich wohl gehandelt haben könnte, fand erst heute ihr Ende, nachdem der Sohn der Vermieter uns auf Nachfrage die Bestätigung geschickt hat: Es war ein -sehr- großer Hahn vom eigenen Hühnerhof. Zum Nachtisch gab es diesmal mit Quark/Käse? gefüllten Blätterteig. Wie jeden Abend war alles sehr lecker!

Wenn man dort eine Woche verbringt, gibt es wahrscheinlich eine Jogginghose mit Gummiband gratis dazu. Eigene Hosen passen dann nicht mehr!

Um dem vorzubeugen, sind wir tatsächlich abends auch noch spazieren gegangen!

Keine Ahnung, wie weit es Richtung Osten noch an der Donau (eigentlich nicht wirklich Donau, sondern der südliche St. Georgs Strom) gegangen wäre, aber wir haben nach 45min umgedreht.


Freitagmorgen ging es dann zurück, leider mit etwas Verspätung, denn Karin hatte üble Kopfschmerzen, die sich dann bis Mittag zum Glück ausreichend verzogen haben.


Für den Rückweg hatte ich eine alternative Strecke weiter im Inland vom Navi empfohlen bekommen, die sich aber als recht öde entpuppte, weil sie über unendlich weite landwirtschaftliche Flächen führte, deren Farbspektrum von nackter brauner Erde bis grünem Grasbewuchs reichte. Dazu Wolken und leichter Dauerregen - und der Eindruck von schottischem Hochland war nahezu perfekt.Mag im Sommer schöner sein, doch jetzt war es doof.

Aber wir haben unterwegs ein Café gefunden!


Karin hat sich wohl etwas eingefangen (Schalentierallergie?), denn auch gestern und heute hat sie ziemlich flachgelegen. Entsprechend wenig haben wir unternommen. Ich war einkaufen und sie hat ihre Muschelschalen gereinigt, dazu haben wir etwas Wäsche gewaschen.

Außerdem haben wir uns kurz mit dem neuen Programm „Freeform“ von Apple beschäftigt, mit dem man auf verschiedenen Geräten übers Internet Ideen gemeinsam skizzieren kann. Könnten sein, dass Karin das demnächst benutzen möchte...




Die vielen Fotos, die Karin auch noch gemacht hat, sind demzufolge noch nicht sortiert und bearbeitet, weswegen wir also noch einmal eine Fotogalerie nachschieben werden.

Danke auch an Eckhardt, dessen Fotos ich auch benutzen durfte.


Euch allen wünschen wir eine schöne Karwoche.





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