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Das türkische Abenteuer geht weiter

Nachdem der erste Tag durch die „minimale“ Verzögerung an der Grenze ein reiner Fahrtag wurde, war es sehr schön, in bequemen Betten auszuschlafen und ein ganz brauchbares Frühstück zu bekommen. Der Plan sah vor, zuerst einmal kurz an der Moschee vorbeizufahren, die wir abends nur im Dunkeln gesehen hatten. Auch bei Tag eindrucksvoll!

Kaum die Fotos gemacht und ein paar Meter gefahren - knallt es!

Mein Navi wollte eine Abbiegung, die es nicht gab. Deswegen wollte ich wenden und ramme einen kleinen weißen Fiat. Premiere: Mein erster Unfall-Unfall!

Sonst touchiere (gutes Scrabbelwort) ich mal eine Mauer oder einen Pömpel, es war auch schon mal ein Nummernschild dabei, aber so richtig beim Fahren - mein erstes Mal mit 60!

Sollte ich darauf stolz sein? Vielleicht schon, meine Töchter haben das viel zügiger erledigt. Meine Gattin ebenfalls. Oder bin ich einfach auch dabei nur ein Spätzünder?


Egal was wir geplant hatten, es war Makulatur. Im anderen Auto saßen ein türkischer Mann mit Vater und -wie wir erst später sahen- die kleine Tochter, so etwa 7 Jahre alt. Die nix deutsch, wir nix Türkisch. Wären wir bloß in Duisburg geblieben. Da sprechen die meisten Türken deutsch. 😂

Die Lösung des Problems schlug meine kluge Frau vor: Im Hotel schräg über die Straße auf mehrsprachiges Personal hoffen. Bingo!

Das Ergebnis kurz gefasst: Er wollte 200€ für den Schaden, aber ich wollte die an der Grenze teuer abgeschlossene Versicherung nutzen. Als er das wegen des zu erwartenden Aufwands ablehnte, bot ich 100€ an. Damit hätten wir wenigstens zügig weiterfahren können. Der Ausflug war jetzt sowieso verkackt und überteuert. Das wollte er nicht, also die Versicherung anrufen (lassen), um zu erfahren, wie wir nun weiter vorgehen sollten. Natürlich (!) ging bei der Nummer auf dem Versicherungsschein nur die automatische Ansage an, dass man heute nicht arbeite.

Ein echter Schurmann!


Ich gedanklich: Klar, ist ja Sonntag. Ich, etwas später: Du Honk, das hier sind Muselmanen, die machen doch nicht sonntags zu. Aber egal, die hatten trotzdem zu und wir kamen so nicht weiter. Also doch Polizei. Die Rezeptionistin warnte uns ganz lieb davor, einfach Geld rauszurücken, da könnten wir in Schwierigkeiten geraten.

Also sind wir auf die Straße zu unseren Autos gegangen und haben aus Langeweile (haha) Fotos unserer jeweiligen Dokumente gemacht, bis dann irgendwann Verkehrspolizei auftauchte. Ratet, was die nicht konnten?

Deutsch und englisch!

Also konnte unser Unfallgegner denen erzählen, was er wollte. Er nannte mich wohl einen „Esel, der mitten auf der Straße plötzlich wendet“

Karin kannte zufällig das Schimpfwort durch ihren türkischen Familienteil. 🤪 Nach dem Redeschwall tippt der eine Polizist und lässt sein Smartphone übersetzen: „Wären 100€ ok und alles ist erledigt?“

Ich vermute mal schwer, die hatten so wenig Lust auf Papierkram in deutsch wie ich auf türkisch. Ich hätte auch nichts türkisches unterschrieben. Das hätte aber im Ergebnis bedeutet, mit allen Mann aufs Revier, um internationale/deutsche Protokolle auszufüllen. Da wir schon fast zwei Stunden rumgehampelt hatten, stimmten wir nach kurzer innerfamiliärer (Scrabblewort?) Verständigung zu. Ich musste dann nur noch pantomimisch darstellen, dass ich mangels Bargeld in dieser Höhe einen Geldautomaten brauchte. Um den zu finden, brauchten wir dann nochmal die Rezeptionistin.

Mein Unfallgegner lud mich dann in sein kaputtes Auto ein und ich habe das Geld abgeholt. Direkt etwas mehr, um dem kleinen Mädchen für den Schreck und der Empfangsdame für die Hilfe etwas zuzustecken. Darauf kam es dann wirklich nicht mehr an. 🤯

Hier die Fotos von der Geldübergabe:


Der Tag wurde nicht besser. Wir wollten mittlerweile nicht mehr nach Istanbul rein, sondern nur noch zum Flughafen, um uns dort für den Abflug zu orientieren. Riesig! Mit Autobahnen drumherum, die absurd überdimensioniert erscheinen. Viel Militärpräsenz, etwas irritierend, aber wir kamen problemlos ins Parkhaus. Aber nicht In den Flughafen! Nicht ohne Ticket!

Was für ein Mist!


Also wenigstens checken, wie das mit dem Langzeitparken ist. Es gibt Automaten und Schalter mit Personal. Wir wählen letztere, denn wir wollen ja klären, wie das funktioniert, wenn man 3-4 Wochen parken will. Der junge Mann war sehr bemüht, aber er verstand nicht, das wir im Konjunktiv gefragt hatten. Er wollte immer wieder unser Parkticker sehen, wir wollten ihm das aber nicht geben, weil es ja um das fiktive Ticket in zwei Wochen ging. Pattsituation. Nach gut 15 Minuten bekam er doch unser Ticket und wie wir befürchtet hatten, rechnete er uns einen Monatstarif aus, den wir begleichen sollten.

😡🤬🤯

Also alles auf Anfang. Das kurze Ende einer überflüssig langen Unterhaltung - Ticket ziehen, Parken und nach x Tagen zum Automaten oder Schalter gehen und bezahlen. Aaaaaaaaaah!


Die gute Nachricht: Es gibt zur Zeit Rabatt!

Für einen Monat kostet das Parken -übrigens direkt vor dem Terminalgebäude- ganze 22€!

😂

Der Tag war nun zeitplanerisch gelaufen. Also auf die Autobahn Richtung Bulgarien. Richtig, die Autobahnmaut!

Falls ich es vorgestern nicht geschrieben habe: Es gab keine Bezahlmöglichkeiten. Ich bin also einfach durchgefahren. Oben stand zwar Kreditkarte/Cash, es gab nur weder Automaten noch Kassierer. Das Netz hat mir dann abends verraten, dass man sich ein HSG (oder HGS) kauften muss. Eine Art Prepaid-Digitalkarte, die man aufgeladen erwirbt und wovon dann durch Kameras die gefahrene Strecke abgebucht wird. Natürlich nicht die Strecke, sondern die Gebühren für dieselbe. 😎

Nun aber gab es plötzlich doch Kassierhäuschen, an denen ich auch ordnungsgemäß bezahlt habe. Dann aber an der nächsten Mautstation - wieder nichts! Also einfach durchgefahren.

Um allen Problemen (haha) aus dem Weg zu gehen, wollten wir so ein Ding trotzdem erwerben Am Flughafen ging es schon mal nicht. Aber ich hatte auf dem Hinweg ein entsprechendes Hinweisschild auf der Autobahn gesehen. Also los. Irgendwann viel später… Navi sagt: In 2 km raus.

Ein Hinweisschild sagt: In 5 km Verkaufsstelle für HBS Dingens!

🤯

Also die Ausfahrt ignoriert und die Tanke (mit Verkaufschild!) angefahren. Ich war wohl nicht der Einzige, der auf das Schild reingefallen ist, denn man hatte einen handgeschriebenen Zettel an der Kasse liegen: in 50km gibt es das - HIER NICHT!

🤬🤬🤬🤬🤬

Das wäre aber für uns die völlig falsche Richtung gewesen, also Plan C!

Der Verkauf soll auch an PTT-(Post) Geschäften und an manchen Shelltankstellen möglich sein. Selbst wenn wir letztere nicht finden würden, an der Grenze war eine PTT-Station. Wir hatten lange genug vor ihr gestanden. 😎

Natürlich kam keine Shelltankstelle, aber dafür ein Déjà-vu: An der Grenze hatten die auch einen vorbereiteten Zettel. Diesmal stand drauf „70km“! Wohlgemerkt - zurück ins Landesinnere!

Wahrscheinlich werden wir in 2 Wochen nur Landstraße fahren, damit wir nicht von der Autobahnpolizei wegen Mautbetrugs verhaftet werden. 😎

Übrigens: Regen gab es obendrauf, damit die Laune garantiert mies bleibt, von etwa 30km vor der Grenze bis kurz vor Warna. Dunkel wurde es auch.

Unsere Laune - fragt nicht.

Wir wollten weder nochmal übernachten noch lecker Essen gehen. Nur noch nach Hause.

Vorher noch kurz beim Lidl stoppen, um was fürs Abendbrot zu kaufen. Ich fahre los: Kein Licht am Auto!

Beide Abblendlichter ausgefallen! Glaubt mir: Die waren während der Regenfahrt ganz sicher noch in Ordnung!

Aaaaaaaah!


Nach dem Abendessen hat Karin sich mit dem überraschend aufgetauchten Nussknacker ein paar der gesammelten Walnüsse geknackt. Ein paar,,,

Alle (fast) ungenießbar!

Die frustrierenden Momente ließen uns irgendwie nicht los. Ich war so fertig, dass ich relativ früh ins Bett bin - vor Karin!

Das passiert alle drei bis dreizehn Jahre einmal. Im Gegenzug ist Karin vor dem TV versackt und erst um 4 ins Bett gekommen. 🥱😴😴😴


Genug Pleiten, Pech und Pannen für ein Wochenende?

Nicht ganz!

Heute wollte ich vor meinem Arbeitsbeginn auf der Baustelle noch die Beihilfessachen erledigen, die ich seit unserem Deutschlandbesuch vor mir her schiebe, weil ich weiß, dass da ein paar Ungereimtheiten erhöhten Aufwand erfordern werden. Also alle Post geöffnet, Rezepte und Rechnungen vor mir ausgebreitet und durchgesehen. Ok: Beihilfestelle (alt) angerufen. AB gibt mir Sprechzeiten durch, die ich mir notiere. Ich rufe NATÜRLICH. außerhalb an.

Ich habe auch Fragen an Beihilfestelle (neu). AB gibt mir Sprechzeiten durch, die ich mir notiere. Ich rufe NATÜRLICH. außerhalb an. Ich muss aber auch meine Privatversicherung anrufen:

AB geht dran - und teilt mir mit, dass in D heute Feiertag ist. 😢😭😭😭😭😭😤 Das Wochenende war definitiv denkwürdig! PS: Als ich Kiril heute davon erzählt habe, fiel mir ein, ich könnte ihn fragen, wie ich an die grüne Versicherungskarte kommen könne. Seine Antwort: „Du wärst der Erste, der die nicht bei der Anmeldung mit den anderen Unterlagen bekommen hätte.“

Karin ging nachsehen…



Lasst mich einfach sterben.



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