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Amputation knapp verhindert

Damit der Beitrag nicht mit einem bluttriefenden Bild beginnt, möchte ich ganz nebenbei erwähnen, dass ich täglich stundenlang in mörderischer Hitze spazieren gehe. Außerdem nehme ich bei der Gelegenheit den hauseigenen Kampfhund mit. Und jedesmal den grünen Plastikbeutel - Hundebesitzer wissen, wofür. 🤢


Aber da er super erzogen ist (der Hund, nicht der Beutel!) und auch auf meine Kommandos hört, ist es eine gute Motivation für mich, rauszugehen. Endlich mal rumkommandieren und jemand tut, was ich sage. 30 Jahre Pfarrdienst waren da nicht annähernd so ergiebig. 😇

Heute war es übrigens zum ersten Mal richtig blau und entsprechend direkt gefühlte 50 Grad wärmer, also sehr warm.

Die vorigen Tage waren noch verhangen, teilweise mit Regen, allerdings nicht kalt, schon eher im Gegenteil.

Deswegen sind die Eindrücke aus der Nachbarschaft nicht so strahlend, aber ihr bekommt einen Eindruck, wie hier die Umgebung bebaut ist.


Auf den letzten beiden Fotos ist das Tor vor der Sackgasse zusehen, an der Anika und Brad ihr Haus haben. Also nicht, dass die ganze Umgebung nicht schon hinter einem Tor liegen würde...

Allerdings sind die Häuser hier „kleiner“ als die auf den Fotos von der „Hauptstraße“. 😎

 

Jetzt endlich zum medizinischen Teil.

Unseren Termin heute morgen haben wir problemlos wahrnehmen können, denn

1.) gehen wir (sogar ich) früh ins Bett und

2.) haben wir ein neues Bett mit super-ultra-bequemer Matratze und schlafen wie die Engel.

Wir also zum Arzt. Karin wird im Stuhl hochgefahren wie bei der Unterbodenkontrolle des TÜV (damit der Arzt sich nicht bücken muss, logisch) und er guckt auf den Zeh.

Und guckt, und guckt.

Dann geht er einen Schritt zur Seite - und guckt!

Dann: „Interessant"

Er drückt ein wenig vorne, in der Mitte und am Ansatz des Zehs: „Interessant!“

Als ich daraufhin einwerfe, dass das aus dem Mund eines Arztes vor einem Patienten nicht wirklich beruhigend wirkt, dreht er sich um - und gibt mir lachend recht.

Da Karin am Montag keinerlei entzündungsbegleitende Symptome gezeigt hatte, spritze er ihr etwas gegen vermutete Gicht. Offenbar mit null Erfolg!

Wäre es Gicht, hätte es mittlerweile deutlich besser sein müssen. Seid ehrlich, sieht das besser aus?


Eben!

Und dass, obwohl Ben gestern Abend seinen Kinder-Arztkoffer geholt hat und mit elterlicher Leuchtlupe und seinem medizinischen Besteck sein Bestes gegeben. hat. Daher das Pflaster. 😂

Außerdem bestand er zummAbschluss der Behandlung darauf, seine Füße wie Karin in einer Eiswasserschüssel zu kühlen.

Allerliebst!


Zurück zum heutigen Termin beim zweitbesten Arzt in Alabama (der Beste ist natürlich Ben!). Er meinte nach den paar „Interessant", dass er Karin mit dem Zeh unmöglich ins Wochenende entlassen könne.

Er hat nicht gefragt, sondern mitgeteilt:

Ich werde den Nagel entfernen und darunter nachschauen, dann auch noch den Zeh aufschneiden und die Schwellung leeren und reinigen.

Karin hat tatsächlich protestiert. Hätte ich nicht erwartet.

Was ich aber bisher von meiner Lieblingsfrau nicht wusste: Sie hat in ihrer Zeit als Arzthelferin auch mal bei einem Fußdoktor gearbeitet und konnte schon damals beim Nägelziehen nicht dabeibleiben.

Es half aber alles nix.

Und ich saß mit in dem Zimmer.

Ohne Fluchtmöglichkeit!

Wisst ihr, was mir nach einiger Zeit wirklich zu schaffen gemacht hat?

Dass es so ruhig passierte.

Beim Zahnarzt gibts Geräusche, wenn die aufhören, ist ein Abschnitt geschafft. Durchatmen, nächster Teil.

Aber hier sah ich nur den Rücken vom Arzt, dazu die Schwester, die ihm Geräte und Tupfer und so anreichte, etwas Blut, das Karins Fußsohle herunterlief ...

Wo ist er gerade?

Nagel ausreißen?

Zeh zerschneiden?

Ausschaben?

Mittendrin haben wir ihn gefragt, ob er die Warze, die genau an diesem Zeh herumwarzt, auch direkt...

„Bin schon dabei! Möchte nämlich nicht, dass sie (er meinte Karin!) die in den nächsten Monaten wieder selbst behandeln!“

Ziemlich passiv agressiv! 😂


Es gab dann einen Kilometer Verbandszeug, einen netten Schuh, ein Rezept und einen Auftrag zur Blutuntersuchung.

Er hat nämlich die Vermutung, dass es sich um eine eher exotische Infektion handeln könnte, von denen er gerade in der letzten Zeit einige gehabt hätte.

Also ab zum nächstgelegenen Krankenhaus, in dem ein Labor ist. Eindrucksvoll und modern!

Das Labor war übrigens wirklich eins, wie ihr sehen könnt!

Es war übrigens sehr schnell erledigt, obwohl wir ja keinen Termin hatten. Lediglich die krankenhauseigene Apotheke brauchte lange, bis Karin endlich das Antibiotikum hatte.

Nach dem üblen Stress hatten wir uns unseren ersten Burgerladen-Burger verdient (einen Restaurant-Burger hatten wir schon, ist aber nicht dasselbe!).


 

Wir haben hier natürlich auch einen Enkel, nicht nur einen Hund! 😇

Wenn er nach dem Kindergarten (Pre-School) nicht gerade Arztpflichten nachkommt, spielt er mit uns. Mit Karin hat er sogar schon versucht zu stricken. 😎

Außerdem wollte er keinen Pullover von ihr gestrickt bekommen, sondern - einen Waschlappen! 🤪

Klare Ansage!

Dass er es gerne klar und geordnet mag, habe ich dann erlebt, als wir zusammen den Flughafen auf dem Teppich bestückt haben.

 

Last, but not least hatten Karin und ich auch noch vorige Tage Kakerlaken-Alarm!

Wenige Krabbeltiere bringen Karin aus der Ruhe (mich schlichtweg alle), aber Kakerlaken schon.

Fangen mit Glas ging ebensowenig wie zerklatschen (Brads Vorschlag, bevor ich ihm den ungeeigneten Platz des Tieres fotografiert hatte), weil das blöde Viech zu hoch und in der Zimmerecke saß.

Das super ökologische Gift hätte ich ja gerne benutzt, aber die verkackte Düse war verstopft. Irgendwann habe ich das Sprühgift gegen Skorpione genommen. Was die angeblich sofort umbringt (sonst Geld zurück!), wird wohl auch eine Schabe killen.

Immerhin ist sie sofort von der Wsnd gefallen und nach ein paar weiteren Sprühstößen habe ich sie eingefangen und rausgebracht.

Von wegen: Sofort tot!

Brad meinte übrigens süffisant, Karin möge doch bitte ihre Lieblingskuscheltiere nicht mehr mitbringen -sie hätte in all den Jahren nie eine lebende Kakerlake im Haus gehabt

Morgen war aber sowieso der Alles-ums-Haus-Vergifter angekündigt...


Nach allerlei Ekligem zum Ausklang noch etwas Nettes:

Manchmal ist hier sogar etwas Ruhe möglich!

Dann liegen wir hinterm Haus (meist mit Hund) und genießen das komplett andere Klima.

Und wenn man dann wie ich heute völlig verschwitzt vom Hundetraining zurückkommt, mit Kopfhörern etwas auf der Liege im Schatten döst, und dann die Augen öffnet, sieht man das.

Auch schön.

Ohne aufzustehen!


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