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3. Tag - Antalya 30°

Aktualisiert: 5. Mai 2022

Der dritte Reisetag war ein Knaller. Wir sind bei bedecktem Himmel und etwa 14° nach einem einfachen, aber ausreichenden, Frühstück losgefahren und konnten zunehmend schöneres Wetter erleben. Die Straßen waren weiterhin super ausgebaute vierspurige Schnellstraßen durch sehr abwechslungsreiche Gegenden.

Neben einigen wenigen größeren Orten waren es vor allem die manchmal atemberaubenden Ausblicke, die das Fahren sehr angenehm gemacht haben.


Bis auf einmal, als ich auf einem der seltenen einfachen Landstraßenstücke mit den erlaubten 90km hinter zwei vorausfahrenden Autos einen Pannen-PKW überholt habe und mir plötzlich ein Auto entgegenkam, das ich wegen der Wagen vor mir überhaupt nicht gesehen habe.

Da wurde die zweispurige Straße kurzzeitig dreispurig und mein Herzschlag viertaktig.

Wir haben es alle überlebt und verbuchen es unter: so fährt man hier halt.

Also die anderen, nicht ich!

😎

Tatsächlich meinte Karin irgendwann am späteren Tag (völlig zusammenhanglos 🤪), dass sie manchmal ein wenig schweißnasse Hände hätte, weil ich zunehmend fahren würde wie die Einheimischen.

Ich nehme das mal als Kompliment.

😇 Schließlich soll man sich ja als Deutscher nicht immer wie ein Deutscher im Ausland benehmen.

🇩🇪🇩🇪🇩🇪


Das Tages-Highlight war ein Abstecher nach rechts auf die Berge zu einem Windpark. Wir hatten von der Schnellstraße aus die Windräder oben auf dem Berg gesehen und eine atemberaubende Schotterstraße, die dorthin führte. Wir waren uns beide einig, dass wir und unser treuer Dacia da hoch müssen und sind dann so lange weiter gefahren, bis wir hinter dem nächsten Berg die Zufahrt entdeckten und haben uns dann auch durch -leider😎- unleserliche Schilder nicht abhalten lassen, diesen Weg zu nehmen. Er war breit, mit ebenem Schotter, aber unglaublich steil und meistens nur im ersten Gang zu fahren. Die Traktionskontrolle meines Dacia funktioniert! Zumindest die Lampe war fast durchgehend an.🤪



Wir waren nach einigen Kilometern auf dieser Straße ziemlich angespannt, so dass wir auf die letzten Höhenmeter verzichtet haben. Der Ausblick war dort schon spektakulär genug und die Tatsache, dass wir wieder einmal abenteuerliche Wege gefahren sind, hat uns ein gutes Abenteurergefühl verschafft. Sehr langsam und sehr vorsichtig sind wir den Berg wieder heruntergerutscht.

Weiteres Highlight: Was ihr vielleicht auf den Bildern und den Panoramen sehen könnt (wenn sie denn irgendwann zu sehen sein werden von), war in echt sehr beeindruckend: In der Ferne gab es nämlich mehrere Bermassive mit schneebedeckten Gipfeln. Und wir hatten mittlerweile 28°!


Da wir dieses Mal wieder eine kurze Etappe geplant und nicht durch ein brennendes Auto im Stau Zeit verloren hatten, beschlossen wir, einen Umweg in Richtung dieser schneebedeckten Gipfel zu machen.

Was wir dabei festgestellt haben, ist folgendes: Für manche Dinge braucht man tatsächlich eine richtige Landkarte. Nur mit einem Navi (ohne Internet!) und dem Blick aus dem Fenster lassen sich im bergigen Gelände Routen nicht so planen, wie man es möchte. Wir sind also weiträumig an diesen Gipfeln vorbeigefahren.

😩


Es war allerdings eine sehr schöne Strecke und der Blick aus der Ferne war sehr beeindruckend. Mit schön geschwungener Straßenführung ging es danach stetig bergab von etwa 1500 m Passhöhe.


Und dann sind wir bei 30° Außentemperatur in Antalya am Mittelmeer. Zu meinem Schrecken musste ich erfahren, dass nicht alle in meiner Familie wussten, dass dieser Ort am Mittelmeer liegt. Da haben wohl einige Lehrer versagt!

Aber es hatte etwas von Kalifornien, als wir an der sehr modernen Strandpromenade entlang zu unserem Hotel fuhren. Es liegt nur zwei Seitenstraßen vom Strand entfernt, also eigentlich wunderbar.


Nur, wenn die Frau humpelt, leider zu weit weg! Zuerst haben wir etwas auf dem Balkon gesessen und ein Willkommensbier getrunken, danach sind wir runter auf die Terrasse vor dem Hotel und dort klassisch versackt.

Ich bin lediglich kurz ein paar Meter einkaufen gegangen, den Rest des Abends haben wir gemütlich hier unten gesessen und die Wärme genossen. Die erste Zeit haben wir beide versucht unsere Internet-Angelegenheiten zu regeln, dann haben wir unsere mitgebrachten Reste aufgegessen (aufgepimpt durch frische Früchte vom hoteleigenen Baum und warmen Teigfladen) und schließlich ein nettes Gespräch mit einem in Bayern geborenen Türken geführt, der bis vor einigen Jahren Profi-Spieler war und nun Spieler-Manager ist.

Er wird im Sommer hier heiraten und arbeitet deswegen von hier. Er wohnt (bis seine eigene Wohnung hier vom Mieter verlassen ist) in demselben günstigen Hotel wie wir, aus genau den selben Gründen: es ist sauber, ruhig, die Atmosphäre stimmt, die Betreiber sind nett und man kann ungestört arbeiten. Letzteres bedeutet für mich allerdings nur, stundenlang Blog-Beiträge zu schreiben. 😎

Meine Gattin hatte natürlich keine Scheu, ihn zu seiner persönlichen Haltung in Sachen türkische Politik zu befragen und ich musste sie mehrmals darauf hinweisen, dass es in diesem Land nicht unbedingt gut ist, diese Themen sehr laut zu diskutieren. Auch er war der Meinung, dass das ein Unterschied zu Deutschland ist, wegen dem er auch gerne Deutscher ist (hier hätte ein Genitiv hin gehört, aber ich bin zu müde). Ich musste ihn allerdings korrigieren: als Bayer ist er nicht unbedingt Deutscher. 😎

Er nahm es mit Humor. 👍

Wir haben noch über dies und das geredet und unter anderem erfahren:

Er war Spieler in der A-Jugend von Bayern München und wurde noch von dem reaktivierten Gerd Müller trainiert. Als er zu den Profis wechseln sollte, wurde er von einem deutschen Trainer nach Istanbul geholt. Dort bekam einen mehrjährigen Vertrag, aber der Trainer wurde nach zwei Monaten gefeuert, weswegen man ihn nicht in die Stammmannschaft übernahm, sondern ihn einige Jahre an verschiedene Clubs auslieh. Später hat er noch bei einigen deutschen Vereinen gespielt, die nach meiner (Un-)Kenntnis gute Zweiliga-Vereine waren. Mittlerweile hat er eine Lizenz als Spieler-Manager. Nun ist er schon zweimal vorbeigekommen und hat jedes Mal nett gegrüßt. Das spricht zum einen für ihn, zum anderen aber auch dafür, wie lange ich schon wieder hier sitze und mit dem Blog kämpfe.

Doch es ist schön warm (trotz mittlerweile 22:45 Uhr), es gibt Efes-Extra mit 7,5 %, dazu eingeborenen Raki (nicht Rakia!) und zwei niedliche Kätzchen.

Da schreibt sich der Blog direkt viel besser, obwohl ich die ganze Zeit hartnäckig ausblende, wie sehr es mich nervt, dass die Fotofunktion so schlecht funktioniert. Ich werde es auch heute nicht mehr versuchen, sondern nur die Textversion hochladen. Morgen ist nämlich noch einmal ein relativ anstrengender Tag, denn wir werden vormittags nach Alanya fahren und im Hotel einchecken, dann werde ich wieder zurück zum Flughafen von Antalya fahren, um Kind und Enkelkinder einzuladen und danach die ganze Strecke wieder nach Alanya fahren.

Aber so kann Karin ihr Bein schonen (und direkt den all-inklusive Service nutzen), während im Auto genügend Platz für die Passagiere und das Gepäck ist. Sollten dann abends alle rechtzeitig im Bett sein und das Internet funktionieren, werde ich mir wieder die Zeit nehmen, Fotos und Videos hochzuladen.

Und wenn mich das Programm wieder ärgert, gehe ich einfach an die Bar!


So, nach dem Korrekturlesen ist es jetzt 23:25 Uhr, nur, damit ihr mal seht, wieviel Mühe ich mir gebe. 😎


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